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Bis der Hammer fällt. Im Jahr 2012 sind 11 500 Immobilien weniger zwangsversteigert worden als im Vorjahr. Auch die Verkehrswerte gingen insgesamt zurück.

© dapd

Zwangsversteigerungen: Weniger Versteigerungen vor Gericht

Zwangsverkäufe fallen auf niedrigsten Stand seit 2001. Der Ratinger Fachverlag Argetra verzeichnet einen Rückgang in allen Bundesländern.

Viele Menschen entscheiden sich als Krisenvorsorge für den Kauf einer Immobilie. Weil die Nachfrage nach „Betongold“ groß ist, kam es 2012 in vielen Fällen erst gar nicht zu einer Zwangsversteigerung. Insgesamt seien 11 500 Objekte weniger unter den Hammer gekommen als 2011, teilte der auf Zwangsversteigerungen spezialisierte Fachverlag Argetra in dieser Woche in Ratingen bei Düsseldorf mit. Das sei ein Rückgang von 15,7 Prozent und zugleich der niedrigste Stand seit dem Jahr 2001.

Manche Eigentümer hätten durch freihändigen Verkauf eine Zwangsversteigerung abwenden können. Außerdem habe das niedrige Zinsniveau Umfinanzierungen ermöglicht. In allen Bundesländern wurde von dem Verlag ein Rückgang beobachtet. Überdurchschnittliche Rückgänge verzeichnen die Stadtstaaten Berlin und Hamburg sowie die Länder Schleswig-Holstein und Brandenburg. Am stärksten betroffen war noch Nordrhein-Westfalen, das bevölkerungsreichste Bundesland, mit knapp 15 300 Terminen, gefolgt von Niedersachsen mit gut 6300 Zwangsversteigerungen. Insgesamt seien von den Gerichten Immobilien mit Verkehrswerten von rund 9,5 Milliarden Euro aufgerufen worden. Angaben über die Höhe der Erlöse aus den Zwangsversteigerungen lagen Argetra den Angaben zufolge nicht vor.

In Berlin wurden im vergangenen Jahr 1269 Zwangsversteigerungstermine anberaumt, 2011 waren es 1616 Termine gewesen. Für das Bundesland Brandenburg ergibt sich folgendes Bild: Hier wurden 2012 exakt 2706 Zwangsversteigerungstermine von den Gerichten angesetzt; die Vergleichszahl für das Jahr 2011 liegt bei 3517 Terminen.

Die durchschnittlichen Immobilienwerte liegen nach Angaben von Argetra-Geschäftsführer Axel Mohr für 2012 in Berlin bei 286 070 Euro. Damit liegt Berlin bundesweit an der Spitze. Der Wert für 2011: 304 091 Euro. Die Verkehrswerte gingen insgesamt zurück, so Mohr. In Brandenburg wurden im abgelaufenen Jahr durchschnittlich 155 042 Euro für eine Immobilie an Verkehrswert aufgerufen. Der durchschnittliche Verkehrswert lag 2011 bei 148 868 Euro. Der durchschnittliche Bundeswert lag 2012 bei 152 140 Euro.

Weitere Informationen unter: www.argetra.de

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