zum Hauptinhalt
An der Panke entstehen an der Wilhelm-Kuhr-Straße 22 Eigentumswohnungen. Im April 2019 sollen sie fertig sein.

©  Promo

Oberschöneweide: Wer hier Eigentum erworben hat, gehört irgendwann zu den Gewinnern

Wasserlagen in Oberschöneweide werden zu begehrten Adressen – spätestens, wenn der BER fertig ist.

„Wasser zieht an“, sagt Sven Henkes, Geschäftsführer der Ziegert-Bank- und Immobilienconsulting GmbH (Berlin): „Der Andrang auf Wohnungen in Wasserlage und Wassernähe ist traditionell hoch, weil Grundstücke an Gewässern eine unverbaubare Aussicht, eine vergleichsweise ruhige Wohnlage und einen insgesamt hohen Erholungswert versprechen.“ Das war in Berlin nicht immer so. Wohnungen an Flüssen und Kanälen waren in vergangenen Dekaden nicht so en vogue wie heute. Mehr oder wenige lebendige Industriekulissen säumten die Ufer. Symptomatisch für vergangene Zeiten mag man die Panke sehen: Deren Flussbett am Berliner Ensemble verläuft in einem unscheinbaren Abwasserkanal. Von Erholungswert und einem prima Mikroklima kann an dieser Stelle noch keine Rede sein.

In Oberschöneweide – das Industriegebiet Ostberlins über viele Jahrzehnte – sah es nicht anders aus. AEG, VEB Transformatorenwerk, Kabelwerk Oberspree beschäftigten Tausende von Arbeitern. Bis der Niedergang des industriellen Ballungsraums mit der Wende begann. Heute werden Grundstücke hier hoch gehandelt, hat sich das Bild seit einigen Jahren gewandelt.

Zwei Wohntürme und ein Hotel sind zum Beispiel am Treptower Spreeufer vorgesehen, unmittelbar am Wasser zwischen Treptowers und den Twintowers sollen sie stehen, 100 und 110 Meter hoch. Unter ihnen: ein Industriegelände, das kontaminiert ist. Die Erde muss abgetragen werden. Es wird ein teures Vergnügen, hier als Eigentümer einmal an der Spree flanieren zu können. In vier Jahren soll es soweit sein.

Aufgegebene Industriegelände und Brachflächen prägten vor Jahren auch noch ganze Areale auf der Halbinsel Stralau in Friedrichshain. Inzwischen ist die Landzunge eine begehrte Adresse. Einstige Industriebauten wie die alte Glasfabrik (1890) wurden in aufwendigen Bauverfahren in Wohngebäude verwandelt.

Alle Zeichen sind auf Wachstum ausgerichtet

In Oberschöneweide ist die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) der Magnet, der mit den Studenten die Investoren anzieht. Viel ist von Mischnutzung die Rede – Wohnen und Arbeiten, gerne mit Künstlern Tür an Tür, scheint hier das ideale Konzept für die Zukunft zu sein. Hier war einmal Europas längster Industriegürtel. Die Frage allerdings bleibt, ob die baulichen Grundstrukturen modernen Vorstellungen Räume geben können. „Schweineöde“ war jedenfalls gestern. Irgendwann wird der Flughafen BER einmal fertig, der Wissenschaftsstandort Adlershof prosperiert ohnehin.

Wer hier bei Zeiten Eigentum erworben hat, gehört irgendwann zu den Gewinnern. Noch überwiegen aber in Oberschöneweide mittlere und einfache Wohnlagen. Einschlägige Portale wiesen Eigentumswohnungen aus dem Bestand (älter als 3 Jahre) Anfang 2017 im Schnitt mit 2128 Euro pro Quadratmeter aus. Neubauwohnungen kosteten im Schnitt 3194 Euro pro Quadratmeter – am Wasser sind sie natürlich deutlich teurer.

Alle Zeichen sind auf Wachstum ausgerichtet: Bis zu 10 000 Menschen könnten bis 2035 in diesem Ortsteil wieder arbeiten, heißt es im Bezirk. Viel ist die Rede von Kreativwirtschaft und Hochtechnologie, von „Industrie 4.0“. Flächen, die Kultur und Kunst vorbehalten bleiben sollen, sind ist eine Besonderheit des Flächennutzungsplans Schöneweide. Unterm Strich ist Oberschöneweide für Käufer einer Bestandswohnung als Anlageimmobilie aufgrund der Mietrendite sehr attraktiv. Gleiches gilt für den einer Neubauwohnung als Anlageimmobilie.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false