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Passagiere warten am Düsseldorfer Flughafen.

© REUTERS/JANA RODENBUSCH

Wartezeit von einer Stunde und mehr: Streik des Sicherheitspersonals führt am Düsseldorfer Flughafen zu langen Schlangen

Am Düsseldorfer Flughafen hat überraschend das Sicherheitspersonal die Arbeit niedergelegt. An den Sicherheitsschleusen herrscht Notbetrieb. Das führt zu langen Wartezeiten.

Ein Warnstreik des Sicherheitspersonals hat am Düsseldorfer Flughafen zu langen Warteschlangen und Flugabsagen geführt. Die Gewerkschaft Verdi hatte den in der Nacht zu Donnerstag begonnenen Ausstand nicht wie sonst üblich vorher angekündigt - dadurch hatten der Flughafen und die beiden zuständigen Sicherheitsfirmen keine Zeit, die Personalengpässe ausreichend mit anderen Mitarbeitern auszugleichen.

Die Halle des Flughafens war am Vormittag sehr voll, später nahm der Menschenandrang etwas ab. Als Folge des Ausstandes wurden 13 der rund 320 Flugbewegungen am Donnerstag abgesagt oder Maschinen wurden umgeleitet. Die Wartezeit an den Sicherheitsschleusen, die im Notbetrieb fortgeführt wurden, betrug laut Airport mitunter eine Stunde oder sogar mehr.

Der Düsseldorfer Airport-Chef Lars Redeligx kritisierte das Verdi-Vorgehen als „verantwortungslos“. „Dieses Vorgehen zielt bewusst darauf ab, unseren Flughafen und unsere Passagiere zu schädigen“, sagte er. Der Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim wies diese Kritik zurück. Zwar habe man Streikmaßnahmen bisher in der Regel zwei Tage vorher angekündigt. Diese Zeit habe der Flughafenbetreiber aber genutzt, um die Lücken mit eigenem Personal zu stopfen und die Wirkung des Ausstandes dadurch wesentlich abzuschwächen.

Streik auch in Frankfurt

Am Frankfurter Flughafen wiederum streikt das Bodenpersonal. Der Ausstand sei sehr erfolgreich angelaufen, die Hallen der Lufthansa-Technik seien leer, sagte der Sprecher. Ebenso gingen die Luftsicherheitskontrolleure in Hamburg und Frankfurt in den Ausstand, sodass an beiden Standorten an diesem Tag keine Passagiere von außen mehr zusteigen können.

Bereits am Mittwochabend waren die technischen Abteilungen der Lufthansa in die inzwischen fünfte Warnstreikwelle gegangen, die am Morgen auf die passagiernahen Bereiche im Terminal ausgeweitet wurde. Verdi will auf diese Weise höhere Zugeständnisse des Managements bei den laufenden Tarifverhandlungen für rund 25.000 Beschäftigte des Bodenpersonals erzwingen.

Auch bei den Verhandlungen mit den privaten Luftsicherheitsunternehmen geht es um rund 25.000 Leute. Während das Lufthansa-Bodenpersonal bis Samstag um 7.10 Uhr streiken soll, sind die Luftsicherheitsleute nur für den Donnerstag aufgerufen.

Sicherheitskontrolleure am Flughafen Düsseldorf streiken unangekündigt

Ohne Vorwarnung waren am Mittwochabend außerdem Beschäftigte an den Personal- und Warenkontrollen am Flughafen Köln/Bonn in den Ausstand getreten. Damit soll insbesondere der Frachtverkehr empfindlich getroffen werden, Passagierflüge sollen nicht betroffen sein.

Allein bei der Lufthansa fallen pro Streiktag rund 1000 Flüge aus. Das Flugprogramm soll am Donnerstag und Freitag nahezu unverändert 10 bis 20 Prozent des ursprünglich geplanten Volumens umfassen. Lufthansa will trotz fehlender zusteigender Passagiere in Frankfurt die Transitgäste an ihr Ziel bringen. (dpa)

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