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Wirtschaft: Solarförderung wird 2011 nicht gekürzt

Folge geringen Ausbaus / Verbraucher profitieren

Berlin - Die zuletzt geringe Installation von Solaranlagen ist gut für die Verbraucher. Nach Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft steht „rechnerisch jedem Haushalt eine Gutschrift von rund zehn Euro zu“, wie Verbandschef Carsten Körnig am Donnerstag sagte. Das hängt zusammen mit der Förderung von Solaranlagen, die vom Gesetzgeber verordnet und vom Stromverbraucher gezahlt wird. Die Höhe dieser Umlage wird immer für das Folgejahr festgelegt. Da in diesem Jahr bislang die neu installierten Anlagen und damit die Kosten deutlich hinter den Annahmen zurückbleiben, die Kunden aber trotzdem die Umlage zahlen, „stehen dem Verbraucher Gutschriften für zu viel gezahlte Stromkosten in Höhe von 800 Millionen Euro zu“, teilte der Solarverband mit und nutzte die Gelegenheit, um vor einer weiteren Kürzung der Solarförderung zu warnen.

Das Bundesumweltministerium hatte zuvor erklärt, dass es in diesem Jahr wegen des schwachen Solarausbaus keine Förderkürzung geben wird. Wenn indes im weiteren Verlauf des Jahres wieder deutlich mehr Anlagen montiert werden, kann die Förderkürzung zu Beginn des kommenden Jahres nachgeholt werden. Vom weiteren Jahresverlauf hängt es auch ab, ob und wie viel Geld die Stromkunden zurückbekommen.

Solarenergie ist trotz bereits erfolgter Förderkürzungen noch immer die teuerste Variante des Ökostroms. Wer eine kleine Anlage auf dem Dach hat, bekommt 28,74 Cent pro Kilowattstunde für den Strom. Doch weitere Kürzungen, auch im Zusammenhang mit der anstehenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, sind in Planung.

Die Berliner Inventux Technologies AG, die Dünnschichtmodule auf Siliziumbasis produziert, meldete unterdessen erstmals einen Gewinn. 2010 lag das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen bei 8,9 Millionen Euro. Das in Berlin-Marzahn ansässige Unternehmen mit inzwischen 270 Mitarbeitern war erst vor vier Jahren gegründet worden. In diesem Jahr ist Inventux für den Deutschen Gründerpreis nominiert worden. 2010 verdreifachte sich der Umsatz auf 61 Millionen Euro, und im ersten Quartal des laufenden Jahres „konnte erneut ein Produktionsrekord erreicht und eine neue Modulgeneration mit signifikantem Leistungssprung auf den Markt gebracht werden“, teilte Inventux am Donnerstag mit. Für das zweite Halbjahr sei eine Verdopplung der Produktionskapazitäten geplant. Alfons Frese

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