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BÖRSEN Ausblick: Stunde der Euro-Optimisten

Frankfurt am Main - Eine solche Posse haben die Börsianer selten erlebt: Vor zwei Wochen betonte Talanx, der drittgrößte deutsche Versicherer, nur ein extrem außergewöhnliches Ereignis könne den geplanten Börsengang noch stoppen. Drei Tage später war das Makulatur, obwohl nichts Besonderes passiert war.

Frankfurt am Main - Eine solche Posse haben die Börsianer selten erlebt: Vor zwei Wochen betonte Talanx, der drittgrößte deutsche Versicherer, nur ein extrem außergewöhnliches Ereignis könne den geplanten Börsengang noch stoppen. Drei Tage später war das Makulatur, obwohl nichts Besonderes passiert war. Talanx blies den Börsengang ab, die erhofften Einnahmen seien nicht zu erzielen. Am Donnerstag dann der Rückzieher vom Rückzieher: Jetzt will Talanx seine Aktie doch Anfang Oktober listen. Den Deutschen Aktienindex Dax beeindruckte das nicht. Auf dem Weg nach oben gab es nur zeitweise Verzögerungen. Am Freitag erklomm das Börsenbarometer zwischenzeitlich mit 7478 Punkten wieder ein neues Jahreshoch. Seit Anfang Juni haben die Kurse im Schnitt um rund 25 Prozent zugelegt.

Die Börsenampel bleibt auf Grün, auch wenn Skeptiker nicht verstummen. „Der Kursaufschwung steht zunehmend auf schwachem Unterbau“, heißt es bei der DZ Bank. Sie verweist auf eingetrübte Konjunkturaussichten und sinkende Unternehmensgewinne. Dagegen stehen die Erkenntnisse der Optimisten. „Die positive Stimmung kann durchaus noch für einige Wochen anhalten“, sagt Robert Heiduck von der Berliner Weberbank. EZB, die US-Notenbank Fed und ein handlungsfähiger Euro-Rettungsschirm gäben Anlass zur Hoffnung. Erstmals seit April 2011 sei die Euro-Krise nicht mehr die größte Gefahr. Fondsmanager kaufen wieder europäische Aktien. Und treiben damit auch den Dax. Auf möglicherweise mehr als 8000 Punkte noch dieses Jahr. Das hält der renommierte Börsenbeobachter Wieland Staud für möglich.

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