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In Reihe. Die neue Sorte heißt Life.

© dpa

Testbericht: Coca-Cola Life: Grüne Cola nur eisgekühlt eine Alternative

Seit ein paar Tagen ist Coca-Cola auch mal grün, jedenfalls das Etikett. Die neue Brausesorte ist mit Stevia gesüßt. Und wie schmeckt das? Ein Test.

Sie riecht genauso, sie sprudelt genauso und sie sieht fast genauso aus wie eine „normale“ Cola: „Coca-Cola Life“ heißt das neueste Produkt aus dem Hause Coca-Cola, zu erkennen an einer grünen Banderole. Das Neue: Sie ist mit einem Mix aus Rübenzucker und Steviolglycosiden gesüßt.

37 Prozent weniger Zucker hat das Getränk als eine klassische Cola, verspricht der Konzern, und damit auch weniger Kalorien. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät: „Life“ besteht hauptsächlich aus Wasser und Zucker, die Steviolglycoside stehen an letzter Stelle der Zutatenliste – noch hinter dem Farbstoff E 150d und Phosphorsäure, das als Säuerungsmittel zugesetzt wird.

Stevia ist 300 Mal süßer als Zucker

Ende 2011 wurde der Süßstoff aus den Blättern der Pflanze Stevia Rebaudiana EU-weit zugelassen. Und er wurde damals als wahrer Wunderstoff gehypt: Über 300 Mal süßer als Zucker, dabei aber kalorienfrei und vor allem: Er verursacht keine Karies.

Dabei war lange Zeit unklar, ob der Stoff unschädlich ist, er galt als krebserregend und fruchtbarkeitshemmend. Mit neueren Studien wurde ihm dann aber die Verträglichkeit bescheinigt, die Stevia durfte ihren Siegeszug durch Europa antreten.

Die Zuckerlobby war nicht besonders begeistert davon, heute zeigt sich aber, dass Stevia eher im Markt der Süßstoffe wildert. Allerdings recht moderat: Mittlerweile gibt es auch beim Discounter Flüssig-Stevia oder Stevia-Süßtabletten und Produkte, bei denen ein Teil des Zuckers durch Stevia ersetzt wurde. Für die breite Masse ist Stevia aber immer noch relativ neu.

Lakritzig und etwas abgestanden

Das liegt vor allem am Geschmack. Die deutsche Zunge ist vor allem den Zucker der Zuckerrübe gewöhnt, Steviolglycoside haben deshalb einen etwas gewöhnungsbedürftigen Nachgeschmack. Das ist der Grund, weshalb meistens nur ein Teil des Zuckers ersetzt wird: Gerade so viel, dass der teils lakritzige, teils etwas abgestandene Stevia-Geschmack nicht zu stark durchschlägt.

Und auch „Life“schmeckt ein bisschen so: etwas süßer als gewohnt mit einem relativ starken Nachgeschmack. „Eisgekühlt“ solle man sie trinken, rät Coca-Cola deshalb. Je kälter sie ist, umso mehr ähnelt der Geschmack der gewohnten Cola.

Eiskühlung ist eine Empfehlung

Seit Februar wird „Life“ in Deutschland „ausgerollt“, bis Mai soll sie überall erhältlich sein. In neun europäischen Ländern, darunter Großbritannien, Schweden und Frankreich, ist sie bereits erhältlich und dort sehr gut angekommen, wie ein Sprecher des Konzerns sagt.

Wer eine kalorienreduzierte Cola trinken, gleichzeitig aber einen Bogen um künstliche Süßstoffe wie das umstrittene Aspartam machen möchte, für den könnte „Life“ etwas sein – solange er sich an den Rat des Konzerns hält und den merkwürdigen Nachgeschmack durch Eiskühlung zu unterdrücken versucht.

Unser Testurteil: 5 Punkte

(0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.)

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