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Viessmann-Mitarbeiter im Werk in Allendorf.

© REUTERS/Fabian Bimmer

Wärmepumpen-Sparte soll an US-Konzern gehen: Wirtschaftsministerium erlaubt Viessmann-Deal

Die Übernahme durch ein US-Unternehmen hatte die Debatte um das Heizungsgesetz angefacht. Bundeswirtschaftsminister Habeck hat offenbar jedoch keine Einwände.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat einem Medienbericht zufolge grünes Licht für den Verkauf der Wärmepumpen-Sparte des Heizungsherstellers Viessmann in die USA gegeben. Das Investitionsprüfungsverfahren habe keine Bedenken ergeben, berichtete das Düsseldorfer „Handelsblatt“ unter Verweis auf an der Prüfung Beteiligte.

Demnach betonte das Ministerium die Bedeutung der Klauseln zur Standortsicherung in der Kaufvereinbarung. Diese Klauseln seien sehr klar und der maßgebliche Grund für die Zustimmung gewesen. Das Ministerium wollte sich nicht zu dem Fall äußern.

Viessmann hatte im April bekannt gegeben, seine Klimatechnik-Sparte, zu der auch Wärmepumpen gehören, an den US-Konzern Carrier Global zu veräußern.

Dabei vereinbarten die Unternehmen eine Reihe von Garantien: Drei Jahre lang darf es keine betriebsbedingten Kündigungen geben, die wichtigsten Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsstandorte müssen mindestens fünf Jahre erhalten bleiben und der Hauptsitz des Unternehmens muss mindestens zehn Jahre lang im hessischen Allendorf bleiben.

Bei der Transaktion sind betriebsbedingte Kündigungen für drei Jahre ausgeschlossen. Zudem gibt es eine fünfjährige Garantie für die wichtigsten Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsstandorte.

Habeck kündigte eine Investitionsprüfung an, ließ aber von Anfang an durchblicken, dass er keinen Handlungsbedarf sehe. Zudem hatte er Ende April zu dem zwölf Milliarden Euro schweren Deal bereits gesagt, die Produktionskapazitäten in Deutschland sollten ausgeweitet werden.

Die Ankündigung hatte die Debatte über das Heizungsgesetz der Ampelregierung weiter angefacht. Unions- und auch FDP-Politiker warfen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor, mit den strengen Vorgaben für neue Heizungen die Hersteller zu überfordern und so einem Ausverkauf deutscher Unternehmen Vorschub zu leisten.

Die Wärmepumpen des mittelständischen Unternehmens dürften mit dem neuen Kapital des US-Konzerns mit der Zeit günstiger werden. Wärmepumpen spielen bei der Umstellung des Gebäudesektors auf klimafreundliche Systeme vor allem aus Sicht der Grünen eine Schlüsselrolle. (AFP, Reuters)

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