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Vernetztes Geschäft. Facebook hat inzwischen mehr als 900 Millionen Mitglieder weltweit. Das ist ein Grund dafür, warum die Aktie so stark nachgefragt ist. Reich werden aber wohl nur einige wenige werden.

© dapd

Wer wird Milliardär?: Facebook auf über 100 Milliarden Dollar bewertet

Die Alteigentümer von Facebook haben am Donnerstagabend Anteilsscheine für 16 Milliarden Dollar verkauft - zum höchstmöglichen Ausgabepreis. Am Freitag wird das Papier erstmals gehandelt.

Wenn Facebook-Gründer Mark Zuckerberg am Freitag von seinem Büro im kalifornischen Menlo Park aus die Glocke der Nasdaq läutet, werden sie es wissen. Die Hunderttausenden von Investoren, die Aktien des Online-Netzwerks gezeichnet haben, warten gespannt darauf, wie sich der Kurs des Papiers am ersten Tag an der US-Technologiebörse entwickelt. Los geht es nach Angaben der Börse gegen 11 Uhr Ortszeit (17 Uhr deutscher Zeit). Dann wird endgültig feststehen, ob der Facebook-Börsengang ein Erfolg ist.

Die Aktie geht mit 38 Dollar an die Börse. Der Run auf die Papiere war groß, insgesamt wurden am Donnerstagabend deutscher Zeit Anteile im Wert von 16 Milliarden Dollar verkauft. Am Mittwoch hatte das Unternehmen die Anzahl der auszugebenden Aktien um ein Viertel auf 421 Millionen erhöht.

Im September 2008 tauchte Firmengründer Zuckerberg zum ersten Mal in der „Forbes“-Liste der 400 reichsten Amerikaner auf. Geschätztes Vermögen: 1,5 Milliarden Dollar. In der neuen Liste der Superreichen wird er um einige Plätze hochrutschen. Allein die 30 Millionen Anteilscheine, die der 28-Jährige auf den Markt geben wird, um seine Steuern zu bezahlen, werden ihm genauso viel Geld einbringen. Sein verbleibender Anteil am Unternehmen wird bei einem Ausgabekurs von 38 Dollar bei 19 Milliarden Dollar liegen. Knapp 60 Prozent der Stimmrechte sichern Zuckerberg weiterhin die volle Kontrolle über sein Unternehmen.

Neben ihm machen auch die Mitgründer Kasse. Dustin Moskovitz, ehemals Zuckerbergs Zimmergenosse an der Elite- Uni Harvard, besitzt nach Mitteilung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht SEC 133 Millionen Aktien im Wert von nunmehr 5,1 Milliarden Dollar. Wenig weniger dürfte das Wertpapierkonto von Eduardo Saverin hergeben. Der 29-Jährige hält nach Informationen der Webseite whoownsfacebook.com etwa vier Prozent der Anteile im Wert von gut 3,5 Milliarden Dollar. Ob Chris Hughes neidisch auf seine Kompagnons ist, ist nicht bekannt. Wohl aber, dass er nach dem Börsengang nicht in die Riege der Milliardäre aufsteigt. Sein Aktienpaket dürfte es auf 900 Millionen Dollar bringen.

Nicht beklagen wird sich auch Geschäftsführerin Sheryl Sandberg. Die ehemalige Google-Managerin, deren Arbeit als mitentscheidend für den Aufstieg von Facebook gilt, kann mit einem Anteil von 1,5 Milliarden Dollar rechnen. Im vergangenen Jahr verdiente sie rund 30,9 Millionen Dollar, von denen 30,5 Millionen in Aktien ausgezahlt wurden. In Start-ups ist es üblich, dass Mitarbeiter aufgrund der anfangs recht geringen Liquidität über Firmenanteile vergütet werden. So wird der Börsengang auf einen Schlag mehrere hundert Neu-Millionäre schaffen. Bereits vor Monaten, nach Bekanntgabe des Coups, soll die Porsche- Dichte auf dem Firmenparkplatz sprunghaft gestiegen sein. Und auch Ehemalige können sich glücklich schätzen, ein paar Anteile an dem Unternehmen zu besitzen. Zum Beispiel Sean Parker. Als Mitbegründer der Internet-Tauschbörse Napster traf er Zuckerberg 2004 und wurde als erster Präsident des Sozialen Netzwerks dessen engster Berater. 2005 verließ er das Unternehmen. Bis heute gilt er aber als Ratgeber des Facebook-Gründers. Seine 70 Millionen Aktien sind rund 2,6 Milliarden Dollar wert.

Neben den alten Weggefährten und langjährigen Mitarbeitern Zuckerbergs sind es auch Investoren und Banken, die auf das Netzwerk setzten und sich nun die Taschen füllen. Mit vergleichsweise lächerlichen 13 Millionen Dollar stieg etwa Accel Partners 2005 ein. Der Wert der Aktien zum Ausgabepreis dürfte heute bei 7,6 Milliarden Dollar liegen. Einen Teil davon will die Risikokapitalgesellschaft bereits am Ausgabetag versilbern, um sich Luft für neue Investitionen zu schaffen. Ähnlich planen es andere Geldgeber wie der Russe Juri Milner, der unter anderem auch beim Kurznachrichtendienst Twitter und dem Gutscheinportal Groupon investiert ist.

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