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Kamel

© picture alliance / dpa

Das neue Coronavirus: Mers ist unter saudischen Kamelen weit verbreitet

Bisher haben sich 183 Menschen infiziert, 80 von ihnen starben. Vermutlich springt das Virus immer wieder von Kamelen auf den Menschen über.

Das Coronavirus Mers infiziert seit mindestens 20 Jahren Dromedare in Saudi Arabien. Das schließen Virologen um Ian Lipkin von der Columbia Universität in New York aus Proben von mehr als 200 Tieren, die die Forscher Ende 2013 gesammelt haben sowie aus archivierten Proben aus den Jahren 1992 bis 2010. 74 Prozent der Dromedare hatten Antikörper gegen das Virus. Je älter sie waren, desto höher war der Anteil, schreiben Lipkin und seine Kollegen im Fachblatt „mbio“. Dagegen waren 35 Prozent der Jungtiere akut infiziert. Die Forscher fanden vor allem in Abstrichen aus der Nase Viruserbgut. Vermutlich wird Mers über eine Tröpfcheninfektion übertragen.

Lipkins Team konnte das Mers-Erbgut in dieselben Gruppen unterteilen, die bei den Ausbrüchen unter Menschen eine Rolle spielten. Das Virus habe sich seit 1992 nicht besonders an den Menschen angepasst. Warum trotzdem erst 2012 aufgefallen ist, dass Mers auch Menschen krank machen kann, sei eine offene Frage. Bisher hat Mers 183 Menschen infiziert, 80 von ihnen starben.

Saudi-Arabien hatte die Verbindung zwischen Mers und Kamelen immer wieder zurückgewiesen – auch als deutsche, niederländische und amerikanische Forscher Mers-Antikörper bei Kamelen aus dem Oman, Jordanien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten nachgewiesen hatten.

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