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Das Nasenspray kann bereits jetzt nicht nur auf das Corona-Virus, sondern auch auf Grippeviren erfolgreich zugeschnitten werden.

© Getty Images/iStockphoto / triocean

Ein Nasenspray für alle Fälle: Mit flexiblem Virenbekämpfer ins Finale

Ob nasale Impfungen gegen das Corona-Virus wirklich etwas bringen, ist noch unklar. Doch auch auf andere Weise kann die Schleimhaut gegen Viren abgewappnet werden.

Das MucBoost-Projekt, das von Daniel Lauster vom Institut für Pharmazie an der Freien Universität Berlin (FU) geleitet wird, steht in der Endrunde des von der Bundesagentur für Sprunginnovationen (Sprind) ausgerufenen Wettbewerbs „Broad Spectrum Antivirals“. Das Ziel der Ausschreibung ist die Entwicklung von medizinischen Wirkstoffen, die gegen Viren schützen. 

Lauster und sein Team wurden für ihr „Upgrade gegen Krankheitserreger“ nominiert, wie der Biophysiker die Wirkung des von ihnen entwickelten Nasensprays charakterisiert. Darin setzen die Forschenden virusbindende Eiweißmoleküle ein, die sich in der Schleimschicht vor der Schleimhaut verankern. Dort werden die Krankheitserreger abgefangen, bevor sie zu den Zellen der Haut gelangen, über die Bewegung von Flimmerhärchen auf der Schleimhaut abtransportiert und im Magen zersetzt. 

War das Nasenspray zunächst auf die Bekämpfung des Corona-Virus zugeschnitten, haben die Forschenden mittlerweile auch auf andere virale Krankheitserreger angepasst, etwa an die Grippeviren H3N2 und H1N1 sowie an den Vogelgrippestamm H7N1. Grundsätzlich ließen sich mit MucBoost nach dem Baukastenprinzip auf diese Weise Schleimhäute gegen jeden Virus stärken, so Lauster.

Als einem von vier Finalist:innen sind den Forschenden der FU mit der Nominierung für die dritte und letzte Phase des Wettbewerbs 2,5 Millionen Euro als Fördersumme sicher. Seit dem Beginn der Challenge im Oktober 2021 hat die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Agentur insgesamt 30 Millionen Euro an Teilnehmende ausgeschüttet. Auf dem Weg ins Finale, der:die Sieger:in wird im Oktober 2024 gekürt, haben die vier verbliebenen Teams je 4,7 Millionen Euro an Fördergeldern erhalten. Eine Siegprämie gibt es nicht, dafür aber die Aussicht für alle Finalist:innen, weiterhin gefördert zu werden, so Jano Costard, der den Wettbewerb für SPRIND koordiniert.

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