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Auf  dem Campus der Fachhochschule Bochum.

© Hochschule Bochum

FH-Promotionsrecht in NRW: Eine Blaupause für Berlin?

Nach dem positiven Votum des Wissenschaftsrats: Jetzt verleiht die Wissenschaftsministerin von NRW den Fachhochschulen offiziell das Promotionsrecht.

In Berlin warten die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) noch darauf, aber in Nordrhein-Westfalen sind sie jetzt am Ziel: Ina Brandes (CDU), NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, hat den Fachhochschulen jetzt offiziell ein eigenständiges Promotionsrecht verliehen. Dies soll am Donnerstagabend mit einem Festakt im Sanaa Gebäude Zollverein in Essen gefeiert werden.

Die Hochschulen erhalten das Promotionsrecht damit nicht einzeln, sondern über das Promotionskolleg für angewandte Forschung in Nordrhein-Westfalen. Es kann ab sofort als hochschulübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der HAW eigenständige Promotionsverfahren durchführen und Doktorgrade vergeben. An dem Kolleg promovieren FH–Absolventen „in strukturierten Programmen und mit Begleitung durch erfahrene Professor*innen“.

Vorangegangen war eine umfassende Evaluation des vor zwei Jahren gegründeten Promotionskollegs durch den Wissenschaftsrat. Das positive Ergebnis dieser Begutachtung wurde im Juli dieses Jahres bekanntgegeben.

In Berlin haben die HAW vor einem guten Jahr durch das novellierte Hochschulgesetz das eigenständige Promotionsrecht in Forschungsumfeldern erhalten, „in denen sie für einen mehrjährigen Zeitraum eine ausreichende Forschungsstärke nachgewiesen haben“. Wie dies im Detail organisiert wird, dazu sollten die Hochschulen erstmals im August dieses Jahres mit Wissenschaftsstaatssekretärin Armaghan Naghipour verhandeln.

Zuvor hatte sich angedeutet, dass das Promotionskolleg NRW ein Vorbild für Berlin sein könnte. Das lange geplante, aber noch nicht gestartete „Kooperative Promotionszentrum“ von Universitäten und Fachhochschulen, solle „gegebenenfalls auch bei der Umsetzung des eigenen Promotionsrechts der Hochschulen für angewandte Wissenschaften eine Funktion haben“, hieß es aus der Wissenschaftsverwaltung. Doch seit dem Sommer ist es wieder still geworden um die Berliner Pläne.

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