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Eine hohe Natriumzufuhr über die Ernährung kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

© picture alliance / dpa

Finger weg vom Streuer: Essen weniger nachzusalzen, tut dem Herzen gut

Menschen, die ihrer Nahrung nachträglich kein Salz mehr zufügen, haben einer aktuellen Studie zufolge ein geringeres Risiko für Herzkrankheiten. Eine Ernährungsumstellung lohnt sich besonders.

Essen weniger nachzusalzen, kann mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen, unabhängig vom Lebensstil und bereits bestehenden Vorerkrankungen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team der School of Public Health and Tropical Medicine der Tulane University in New Orleans. 

Frühere Studien haben bereits eine Verbindung zwischen hoher Natriumaufnahme und Bluthochdruck, einem Hauptrisikofaktor für Herzschwäche, festgestellt. Die US-Forschenden, die ihre Ergebnisse in „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlichten, konnten nun zeigen, dass auch das nachträgliche Salzen des Essens fürs Herz gefährlich sein könnte.

Menschen, die ihrer Nahrung nachträglich kein Salz mehr zufügen, haben häufig ein viel geringeres Risiko für Herzkrankheiten.

 Lu Qi, Hauptautor der Studie

Ausgewertet wurden Daten von über 175.000 Menschen in Großbritannien. Die Teilnehmenden mussten mittels Fragebögen angeben, wie oft sie Salz verwendeten, wobei das beim Kochen verwendete Salz nicht eingeschlossen war. Außerdem wurden sie auch gefragt, ob sie in den letzten fünf Jahren größere Änderungen an ihrer Ernährung vorgenommen haben oder eine besondere, langfristige Diät einhielten.

DASH-Diät mit wenig Salz am vorteilhaftesten

Die Forschenden verglichen die Angaben dann mit Herz-Kreislauf-Ereignissen und Krankenhauseinweisungen. „Insgesamt stellten wir fest, dass Menschen, die ihrer Nahrung nachträglich kein Salz mehr zufügen, sehr häufig ein viel geringeres Risiko für Herzkrankheiten hatten“, unabhängig von Faktoren wie Alkoholkonsum oder Rauchen und Vorerkrankungen, sagte Lu Qi, Hauptautor und Professor an der Tulane University. 

„Wir fanden auch heraus, dass Patienten, die eine DASH-Diät mit einer geringen Salzzugabe kombinieren, das geringste Risiko für Herzerkrankungen hatten.“ DASH steht für Dietary Approaches to Stop Hypertension, also ein diätetischer Ansatz zum Stopp von Bluthochdruck. Es handelt sich um eine nachhaltige Ernährungsumstellung, wo Menschen mehr Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte konsumieren und weniger zuckergesüßte Getränke oder verarbeitetes, fettiges Fleisch.

Sara Ghoneim, eine Gastroenterologin am Medical Center der University of Nebraska, kommentierte in einer Mitteilung, dass die Studie potenzielle Auswirkungen langfristiger Salzpräferenzen auf das kardiovaskuläre Gesamtrisiko aufzeige. Eine große Einschränkung der Studie sei, dass es sich um Eigenangaben bei Verwendung von Salz handele, sagte die Ärztin, die nicht an der Studie beteiligt war. Der britische Datensatz schränke außerdem die Verallgemeinerbarkeit auf andere Bevölkerungsgruppen, mit unterschiedlichem Essverhalten, ein.

 

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