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Jessica Wade

© Imperial College London

Tagesspiegel Plus

Darum schreibt Jessica Wade jede Nacht Wikipedia-Artikel: „Männer brüllen heraus, wie brillant sie sind“

Die Physikerin Jessica Wade schreibt Wiki-Einträge für weibliche und nicht weiße Forschende. Die sind nämlich weniger sichtbar. Wie geht Wade damit um, dass sie eine stereotypisch weibliche Aufgabe übernimmt?

Frau Dr. Wade, Sie sind Physikerin und erforschen neue Materialien am Imperial College in London. Aber es ist Ihre ehrenamtliche Arbeit, weswegen wir sprechen: Seit 2017 schreiben Sie täglich einen Wikipedia-Artikel über eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler, der einer Gruppe angehört, die in der Wissenschaft unterrepräsentiert ist. Wessen Wikipedia-Seite schreiben Sie heute?
Darüber denke ich erst heute Abend nach. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann möchte ich sofort daran arbeiten. Tagsüber muss ich aber meine Arbeit im Labor machen.

Wie viele Wikipedia-Einträge haben Sie bereits geschrieben?
Etwa 2100.

Das ist eine ganze Menge.
Als ich damit anfing, waren insgesamt 17 Prozent der Biografien über Frauen und jetzt sind es 19 Prozent. Während viele von uns über Frauen schreiben, wird natürlich auch weiterhin über Männer geschrieben.

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