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Naturranger erfüllen eine wichtige Rolle beim Schutz der Biosphärenreservate.

© Tagesspiegel/Kitty Kleist-Heinrich

Institut für Biosphärenreservate : Forschung künftig unter Unesco-Siegel

An der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde arbeiten Forschende demnächst unter der Schirmherrschaft der Unesco.

Das Votum der Unesco-Generalkonferenz in Paris soll einstimmig ausgefallen sein: Das Forschungsinstitut für Biosphärenreservate an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde soll künftig mit besonderer Anerkennung der Weltorganisation arbeiten.

Sie übernimmt für acht Jahre die von Deutschland beantragte Schirmherrschaft für das Institut, wie die Deutsche Unesco-Kommission am Montag mitteilte.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiteten damit unter dem Siegel der Unesco und verpflichteten sich, bestimmte Programme der Organisation zu unterstützen, erläuterte der wissenschaftliche Co-Direktor des Instituts für Biosphärenreservate, Pierre Ibisch. Die besondere Zusammenarbeit mit der Unesco soll laut Hochschule bei einer Veranstaltung im kommenden Jahr offiziell besiegelt werden.

Unesco-Biosphärenreservate sollen Modellregionen für nachhaltige Entwicklung sein und streben einen Ausgleich der Interessen von Umweltschutz und Wirtschaft an. Nach Unesco-Angaben gibt es 748 solcher Reservate in 134 Ländern weltweit. Darunter ist in Brandenburg der Spreewald und die Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gehört nicht dazu, allerdings zählt der Grumsiner Forst auf seinem Gebiet zum Unesco-Weltnaturerbe.

Forschung in und an Reservaten

Die Hochschuleinrichtung in Eberswalde forscht zur Bedeutung von Biosphärenreservaten weltweit und bietet Weiterbildungen zu den Modellregionen nachhaltiger Entwicklung an. So leitet das Institut das Monitoring der drei brandenburgischen Biosphärenreservate, die seit Ende der Neunzigerjahre läuft. Außerdem erforscht es, wie Schutzgebiete deutschlandweit durch Rangerinnen und Ranger – die „Naturwacht“ – betreut werden und wie sich der Beruf weiter professionalisieren lässt.

Seit 2021 leitet es ein Projekt am Kratersee Bosomtwe, eines von drei Biosphärenreservaten in Ghana. Dort will die Hochschule unter anderem helfen, die Lehre und Forschung an den kooperierenden lokalen Unis praxisorientierter zu gestalten. Zusammen mit den Gemeinden im Biosphärenreservat wird untersucht, wie bestehende Formen der Landnutzung nachhaltiger werden können und welche nachhaltigen Alternativen stattdessen infrage kommen.

Das 2019 gegründete Forschungsinstitut bietet seit 2020 den weltweit ersten englischsprachigen Masterstudiengang zu Biosphärenreservaten an, wie es in einer Mitteilung hieß. Zusammen mit der Leuphana Universität Lüneburg hat es zudem ein Promotionskolleg zu dem Thema etabliert.

Die Unesco ist die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur. Sie besteht seit 1946, Naturschutz spielt bei ihren Aktivitäten eine zentrale Rolle. (mit dpa)

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