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Ungewöhnlich mild. Der November ist wesentlich wärmer als üblich. Bislang liegt die Temperatur gut zwei Grad über dem Durchschnitt, teilt der Deutsche Wetterdienst mit.

© dpa

Klima: 2014 auf dem Weg zum Rekordjahr

Das Jahr könnte das wärmste in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 werden. Dabei hat sich die Erde aber nicht so schnell erwärmt wie erwartet.

Das Jahr dürfte das wärmste in Deutschland seit 1881 werden. „Wenn uns kein sibirischer Dezember mehr dazwischenfunkt, kann 2014 alle Rekorde brechen und das wärmste Jahr seit Beginn flächendeckender Messungen in Deutschland werden“, sagte Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes. Der November ist deutlich milder als der Durchschnitt der Vergleichsjahre 1961 bis 1990. Fünf Tage vor Monatsende lag die mittlere Monatstemperatur um 2,5 Grad über dem langjährigen November-Durchschnitt. Schon die ersten zehn Monate des Jahres waren insgesamt zu warm.

Vulkanausbrüche, wie aktuell auf den Kapverdischen Inseln, bremsen die Erderwärmung.
Vulkanausbrüche, wie aktuell auf den Kapverdischen Inseln, bremsen die Erderwärmung.

© picture alliance / dpa

Auch weltweit waren die ersten zehn Monate wärmer als üblich

Ähnlich sieht es weltweit aus. Nach Angaben der US-Wetterbehörde NOAA war der Oktober der wärmste seit Beginn der Messungen. Die Temperatur lag 0,7 Grad über dem Durchschnitt des jeweils zehnten Monats im 20. Jahrhundert. Auch global gilt der Befund, den der DWD für Deutschland ausgemacht hat: Die ersten zehn Monate des Jahres waren deutlich wärmer als üblich.

Ohne Vulkane wäre es noch wärmer

Gleichwohl fällt die Erderwärmung geringer aus, als es die meisten Klimamodelle basierend auf dem Gehalt an Treibhausgasen in der Luft vermuten ließen. Eine Ursache dürfte der Wärmetransport in den Ozeanen sein: Offenbar werden große Mengen an Wärme in tiefe Stockwerke transportiert, so dass die Oberflächentemperaturen nur moderat steigen. Aber auch Vulkanausbrüche spielen eine Rolle. Dabei werden massenhaft Aerosole ausgestoßen, die das einfallende Sonnenlicht teilweise zurückwerfen und somit kühlend auf das Klima wirken. Das zeigt eine Studie von US-Forschern um David Ridley, die diesen Effekt für die Jahre 2000 bis 2013 berechnet haben. Demnach bremsten die Eruptionen und die dabei ausgestoßenen Aerosole die Erwärmung in diesem Zeitraum um 0,05 bis 0,12 Grad, schreiben sie in den „Geophysical Research Letters“. Das mache zwischen einem Viertel und der Hälfte der „fehlenden Erwärmung“ aus. (mit dpa)

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