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Corona-Test in Berlin

© Foto: dpa/Christophe Gateau

Steigende Fallzahlen: Die siebte Corona-Welle deutet sich an

Die Inzidenz bewegt sich Richtung 300er-Marke. Zudem habe die Zahl der Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen zugenommen, berichtet das RKI.

Mehrere Kennzahlen deuten auf ein wieder leicht zunehmendes Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland hin. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz zum Beispiel stieg vergangene Woche um elf Prozent im Vergleich zur Woche zuvor, wie es im Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu Covid-19 vom Donnerstagabend hieß. Am stärksten war der Anstieg demnach in der Altersgruppe der 50- bis 84-Jährigen.

Der Report bezieht sich vor allem auf die vergangene Woche. Bereits in der vorigen Ausgabe hatte sich gezeigt, dass der langanhaltende Rückgang bei mehreren Virus-Parametern gestoppt ist.

Grundlage der Inzidenzberechnung sind Labortestungen, die mittlerweile aber seltener als in vorherigen Phasen der Pandemie gemacht werden. Leichte Anstiege verzeichnet das RKI aber auch bei zusätzlich ermittelten Schätzwerten zu an Covid-19 Erkrankten und zu Arztbesuchen aus diesem Grund.

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Das RKI gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 294,7 an. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 281,4 gelegen, in der Vorwoche bei 249,9. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 50.800 Corona-Neuinfektionen und 93 Todesfälle innerhalb eines Tages.

Zudem habe die Zahl gemeldeter Corona-Ausbrüche in medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen zugenommen. Vor einigen Tagen hatte bereits der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) in seiner Auswertung von PCR-Test-Zahlen von der Entwicklung einer Trendwende gesprochen. Testzahlen in Facharztlaboren seien erstmals seit Monaten wieder gestiegen.

Nach den im RKI-Wochenbericht berücksichtigten Daten ist noch keine Wiederzunahme bei den schweren Covid-19-Fällen in Krankenhäusern und auf den Intensivstationen erkennbar: Die Rede ist von einer Stabilisierung der Werte auf einem Plateau. Generell spricht das RKI weiterhin von einem hohen Infektionsdruck in allen Altersgruppen.

Omikron BA.5-Sublinie sorgt für größten Teil der Fälle

Unverändert sorgt die Omikron-Sublinie BA.5 nach Stichproben-Daten für den größten Teil der Fälle (rund 96 Prozent). Die Sublinie BA.2.75, die wegen vermehrter weltweiter Ausbreitung unter Beobachtung steht, ist laut RKI mittlerweile rund 80 Mal in Deutschland nachgewiesen worden.

Mehr als die Hälfte dieser Nachweise stammt aus den aktuellsten Wochen der Variantenauswertung (29. August bis 11. September). Es wird aber nur ein sehr kleiner Teil aller positiven Proben dahingehend untersucht.

Ob es sich bereits um erste Anzeichen für den Beginn einer neuen Welle handelt, wird sich erst im Rückblick genauer sagen lassen. In einer weiteren RKI-Publikation vom Donnerstag werden für den bisherigen Pandemieverlauf in Deutschland sechs Wellen gezählt.

Die sechste Welle begann laut der rückwirkenden Einstufung im Juni, ein Enddatum ist noch nicht definiert. Da wegen der Jahreszeit eine erneute Zunahme von Atemwegserkrankungen zu erwarten sei, könne die weitere Entwicklung aktuell noch nicht genau abgeschätzt werden.

In dem Papier wird auch betont, dass schwere Erkrankungen für die Gesamtbewertung stärker in den Vordergrund rückten, „während die bloße Zahl der Infektionen längst nicht mehr so wichtig ist wie zu Beginn der Pandemie“. (dpa)

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