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Versorgung von Frauen: Medizin soll gerechter werden

Eine neue Datenbank an der Charité soll dazu beitragen, bestehende Defizite bei der medizinischen Versorgung von Frauen zu beheben.

Auf dem Feld der inneren Medizin praktizierende und forschende Ärzte, aber auch die interessierte Öffentlichkeit, sollen anhand der bereits mehr als 4500 wissenschaftlichen Publikationen geschlechtsspezifische Informationen zu Krankheiten abrufen können (http://bioinformatics.charite.de/gender). Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), deren Ministerium das Projekt fördert, erklärte, Frauen seien in der Medizin „immer noch einem besonderen Risiko ausgesetzt“.

Bislang orientierten sich die medizinischen Standards an Männern. Dabei sei inzwischen bekannt, dass viele Krankheiten, etwa Herzinfarkte, sich bei Frauen durch andere Symptome bemerkbar machen, teilte Schavan mit. Auch zeigten Studien, dass Frauen etwa bei koronaren Gefäßkrankheiten seltener mit den angemessenen Medikamenten behandelt werden, und dass Männern eher innovative und teure Therapieformen verschrieben werden. Zukünftig müssten in die Forschung beide Geschlechter angemessen einbezogen werden, „damit nicht nur Männern, sondern auch Frauen eine evidenzbasierte Medizin zugute kommt“, erklärte Schavan. „Das ist eine Frage der Gerechtigkeit und der Qualität.“ Tsp

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