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Länger lesen: Studierende in der TU-Bibliothek. Für die CDU haben lange Öffnungszeiten auch eine „soziale Komponente“.

© Kristy May HF

Wunsch der Opposition: CDU und FDP wollen 24-Stunden-Öffnung für eine Berliner Uni-Bibliothek

Flexible Öffnungszeiten: Eine zentrale Unibibliothek soll rund um die Uhr offen haben, finden CDU und FDP. Die Regierungsparteien lehnen das aber ab.

Eine zentrale Berliner Universitätsbibliothek soll 24 Stunden am Tag geöffnet sein: Dafür setzen sich CDU und FDP ein. Einen entsprechenden Antrag stellte die CDU am Montag im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses. „Ein solches Angebot würden wir gerne einmal testen“, sagte Adrian Grasse, wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

Bibliotheken seien Lernorte für viele Studierende. Aus Sicht seiner Partei seien flexiblere Öffnungszeiten nötig. Als einen Grund nannte Grasse, dass viele Studierende einer Beschäftigung nachgehen und Job und Studium dann besser koordinieren könnten.

Es gebe ebenso eine soziale Komponente: „Bei steigenden Energiekosten muss jeder, der in der Bibliothek ist, zu Hause weniger heizen.“ Die FDP ergänzte den CDU-Antrag um den Wunsch, die Bibliotheksbestände schneller zu digitalisieren.

Rot-Grün-Rot ist wenig überzeugt

Die Regierungsfraktionen von SPD, Linke und Grüne zeigten sich wenig überzeugt und lehnten den Antrag ab. Ina Czyborra, wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, sagte, bedarfsgerechte Öffnungszeiten seien zwar prinzipiell eine richtige Sache. Die Erfahrung zeige aber, dass nur wenige Studierende nachts um vier in der Bibliothek sitzen würden. „Es ist auch nicht so einfach, Bibliotheksbeschäftigte zu finden, die es cool finden, nachts zu arbeiten.“

Als „reine Wärmestuben“ seien Bibliotheken ein wenig zu teuer. Dafür solle man lieber andere Räume finden, die rund um die Uhr geöffnet werden.

Tobias Schulze von den Linken verwies auf einen ähnlichen CDU-Antrag von vor fünf Jahren. Schon damals habe eine Befragung ergeben, dass der Bedarf in den Unis nicht gesehen wird. Er setze sich dafür ein, Öffnungszeiten in Randzeiten zu verbessern: also bis 24 Uhr und ab sechs Uhr.

Wissenschaftssekretärin Armaghan Naghipour (parteilos, für die Grünen) ergänzte, eine „aktuelle Kurzrecherche“ der Wissenschaftsverwaltung habe ergeben, dass Öffnungszeiten rund um die Uhr bundesweit auch bei großen Standorten nicht zu finden seien. Sie wolle eine Detailsteuerung der Hochschulen vermeiden und vertraue darauf, dass diese eine gute Lösung im Interesse der Studierenden finden.

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