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Die weiteren Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung übernahm der Staatsschutz des Landeskriminalamtes.

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Update

Am Hermannplatz in Berlin-Neukölln: Mann und Frau sprechen Hebräisch und werden attackiert

In der Nacht zu Samstag hat ein Mann eine 27-Jährige und ihren 24-jährigen Begleiter angegriffen, die sich auf Hebräisch in einem Fast-Food-Restaurant unterhielten. Der Staatsschutz ermittelt.

| Update:

Am Hermannplatz in Berlin-Neukölln ist es in der Nacht zu Samstag zu einer körperlichen Auseinandersetzung in einem Fast-Food-Restaurant gekommen. Das gab die Berliner Polizei am Samstagnachmittag bekannt. Ersten Erkenntnissen zufolge, könnte Auslöser für den Streit gewesen sein, dass sich eine 27-Jährige und ihr 24-jähriger Begleiter auf Hebräisch unterhielten.

Am Nachbartisch sollen sich den Angaben zufolge zwei Männer in arabischer Sprache unterhalten haben. Als diese mitbekamen, in welcher Sprache sich die 27- und der 24-Jährige verständigten, soll sich einer der Männer abfällig gegenüber den beiden geäußert haben. Diese sollen ihn daraufhin aufgefordert haben, damit aufzuhören. Als Reaktion soll der Mann ein alkoholisches Getränk in ihre Richtung ausgeschüttet und einen Stuhl genommen haben, mit dem er nach der Frau schlug.

Die Frau habe den Angriff mit ihren Armen abwehren können, hieß es weiter. Als sich ihr Begleiter schützend vor sie stellen wollte, soll ihm der Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Anschließend sollen der Angreifer und sein Begleiter in Richtung Sonnenallee geflüchtet sein. Die Frau habe nach dem Angriff über Schmerzen an ihren Armen, der Mann über Schmerzen im Gesicht geklagt, wie die Polizei mitteilte. Beide lehnten eine ärztliche Behandlung ab. Die weiteren Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung übernahm der Staatsschutz des Landeskriminalamtes.

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft forderte nach dem Angriff politische Konsequenzen. „In Deutschland muss man auf der Straße genauso angstfrei hebräisch, arabisch oder italienisch sprechen können wie deutsch“, sagte Volker Beck laut Mitteilung am Sonntag. „Solche Taten müssen auch politische Konsequenzen haben!“

So forderte er unter anderem, dass Initiativen vonseiten der Bundesregierung mit Migrantenselbstorganisationen ins Leben gerufen werden, „die die Diskriminierung und Gewalt gegen Israelis ächten und Antisemitismus auch durch arabisch-stämmige und muslimische Communities sichtbar bekämpfen.“ Man dürfe sich an Gewalt gegen Juden oder Israelis nicht gewöhnen, so Beck. (Tsp, dpa)

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