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ARCHIV - 27.08.2019, Sachsen, Augustusburg: Abgestorbene Bäume stehen im Forst bei Augustusburg. Seit Oktober 2017 wurden in den sächsischen Wäldern 5,2 Millionen Kubikmeter Schadholz durch Schneebruch, Sturm und Insekten erfasst. Große Probleme bereitet der Borkenkäferbefall. (zu dpa Bericht: Waldschäden haben sich drastisch verschlimmert) Foto: Hendrik Schmidt/zb/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa / Hendrik Schmidt

Auswirkung des Hitzesommers: Borkenkäfer schädigen Brandenburger Wälder

Der warme Sommer hat zu Befall der Bäume mit Insekten geführt. Seit Anfang Juni sind allein durch den Buchdrucker 8500 Kubikmeter Schadholz entstanden.

Der trockene und warme Sommer in Brandenburgs Wäldern hat auch Auswirkungen auf den Befall der Bäume mit Schadinsekten. Wie aus einer Antwort des Potsdamer Landwirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Kathleen Muxel (AfD) hervorgeht, die in dieser Woche vom Landtag veröffentlicht wurde, hat allein der Buchdrucker – eine vor allem die Fichte befallende Borkenkäferart – seit Anfang Juni 8500 Kubikmeter Schadholz in Brandenburgs Wäldern verursacht.

„Im weiteren Verlauf des Käferjahres ist mit einer deutlichen Zunahme der Schadholzmenge zu rechnen“, heißt es in der Antwort des Landwirtschaftsministeriums. Dabei steige das Schadholzaufkommen durch diese Käfer in besonders warmen Jahren deutlich an. So fielen im Hitzejahr 2018 223.000 Kubikmeter Schadholz an, im Folgejahr fast 300.000 Kubikmeter. 2017 waren es nur 27.000 Kubikmeter.

Wie es in der Antwort des Ministeriums weiter heißt, litten auch andere Baumarten, wie Buche, Eiche und Kiefer, unter der durch den Klimawandel bedingten, anhaltenden Trockenheit und überdurchschnittlichen Wärme. Sie seien ebenfalls anfälliger für eine Besiedlung durch Borkenkäfer geworden. So seien 2022 in Kiefernbeständen bisher 16.335 Kubikmeter Schadholz durch Borkenkäfer angefallen. Neben dem Großen und Kleinen Waldgärtner hätten der Sechs- und der Zwölfzähnige Kiefernborkenkäfer den Großteil dieser Schäden verursacht.

Um eine weitere Ausbreitung der Käfer zu verhindern, führten die Mitarbeiter des Landesbetriebes Forst Brandenburg Kontrollen der Waldbestände durch. Damit soll Borkenkäferbefall frühzeitig erkannt werden. Wo es einen Befall etwa durch den Buchdrucker gibt, werden auch „Sanitärhiebe“, also Abholzungen durchgeführt, um dessen weitere Ausbreitung zu verhindern.

Die Antwort der Brandenburger Landesregierung verweist indes auch auf ein Dauerproblem der Brandenburger Forstwirtschaft. Denn während im Landeswald die nötigen Maßnahmen „soweit erforderlich und möglich durchgeführt“, lägen für den Wald anderer Eigentumsarten keine Daten zu den durchgeführten Waldschutzmaßnahmen vor. Tatsächlich ist der Forstbehörde bei vielen, vor allem kleinen Waldflächen nicht einmal bekannt, wem diese Waldstücke überhaupt heute gehören: Oft wurden sie an Kinder oder Enkel vererbt, die sich nicht weiter um die Flächen kümmern oder weit entfernt in der Großstadt leben würden – und so letztlich auch für die Ausbreitung von Schadinsekten Mitverantwortung tragen.

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