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Platte machen. Obdachlose in ihrem Nachtlager in Berlin.

© imago images/Jürgen Ritter

Tausende Freiwillige gesucht: Berlin plant zweite Obdachlosenzählung im Juni 2022

Wie viele Obdachlose leben in Berlin? Rund 2700 Freiwillige beteiligten sich Anfang 2020 an einer ersten Zählung. Vom 22. auf den 23. Juni gibt es die nächste.

Im Rahmen des Projekts „Zeit der Solidarität“ sollen tausende Freiwillige im kommenden Sommer Daten zur Situation von obdachlosen Menschen in Berlin erheben.

Hunderte Kleingruppen sollen in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni unter professioneller Begleitung durch die Straßen der Stadt laufen, obdachlose Menschen zählen und ihnen Fragen zu ihren Lebensumständen stellen, wie eine Sprecherin des Verbands für sozial-kulturelle Arbeit, der das Projekt organisiert, am Donnerstag sagte.

Interessierte können sich demzufolge ab dem kommenden März bei der Freiwilligenagentur Marzahn-Hellersdorf oder im Internet anmelden. Die Agentur hatte bereits für die erste Berliner Obdachlosenzählung die Freiwilligen stadtweit rekrutiert. Mehr als 3700 hatten sich dafür gemeldet und rund 2700 letztlich daran beteiligt.

Das Projekt „Zeit der Solidarität“ will nach Eigenangaben die Situation von Menschen in Obdachlosigkeit verbessern. Aus insgesamt drei Zählungen und zahlreichen begleitenden Kultur- und Infoveranstaltungen sollen auch Forderungen an die Politik abgeleitet werden.

[Lesen Sie mehr bei Tagesspiegel Plus: Unterwegs mit dem Obdachlosenbus des Roten Kreuzes: „Ist da auch Zucker drin?“]

Die erste Zählung hatte bereits Anfang 2020 stattgefunden. Dabei wurden 1976 Obdachlose angetroffen, ob auf der Straße oder in Einrichtungen wie von der Kältehilfe. Das lag weit unter den bisherigen Schätzungen von 6000 bis 10.000 Obdachlosen.

Weitere Zählungen sollen nun auch genaueren Aufschluss darüber geben, wie verlässlich der erste Wert war. Die dritte ist für den Winter 2023/24 geplant. Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin unterstützt. (Tsp, dpa)

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