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Investor und Fußball Weltmeister Andre Schürrle übergibt Vay-Gründer Thomas von der Ohe den Preis des Gründers des Jahres.

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Berlin dominiert German Start-up Awards: Gründer des Jahres kommen von Leapsome und Vay

Bei der Preisverleihung des Start-up-Verbands räumen vor allem Berliner Jungunternehmen ab. 

Die Start-up-Szene ist zusammenkommen, um sich selbst zu feiern. Unter diesem Motto wurden am Donnerstag in Berlin Jenny von Podewils und Thomas von der Ohe als Gründerin beziehungsweise Gründer des Jahres 2023 ausgezeichnet. Damit gehen gleich beide Preise nach Berlin, da sowohl von Podewils Softwarefirma Leapsome als auch von der Ohes Mobilitätsunternehmen Vay in der Hauptstadt ansässig sind.

Festlich gekleidet in Smoking und Abendkleid trafen sich unter anderem Gründerinnen und Gründer, Investoren und Politiker, um der alljährlichen Preisverleihung des Start-up Bundesverbandes im Tipi am Kanzleramt beizuwohnen. Unter den mehr als 500 Gästen war auch Bundeskanzler Olaf Scholz, wenn auch ohne Smoking.

„Das Herz der Start-up-Szene schlägt für das Neue, das unmöglich scheint und auch für das Schnelle. Wir brauchen eine wache und agile Start-up-Szene“, so der Bundeskanzler in seiner Eröffnungsrede.

Zu einer feierlichen Gala versammelte sich die Szene, die sonst eher für T-Shirt und Hoodie steht.
Zu einer feierlichen Gala versammelte sich die Szene, die sonst eher für T-Shirt und Hoodie steht.

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Die Branche blickt auf ein eher ernüchterndes Jahr 2022 zurück. Unsicherheiten infolge von Pandemie, Krieg und Zinswende wirkten sich auch auf das Start-up-Ökosystem aus. Die Neugründungen gingen im vergangenen Jahr hierzulande um 18 Prozent zurück. Die Investitionen brachen gar um 43 Prozent ein.

Schwierig seien das Umfeld für Start-ups in ganz Europa, so Scholz. Trotzdem sagte der Bundeskanzler zu, die Finanzierungsbedingungen für junge Unternehmen zu verbessern. Das Zukunftsfinanzierungsgesetz solle bereits im Sommer im Kabinett beschlossen werden. Der Zugang zum Kapitalmarkt soll so erleichtert und die Möglichkeit der Mitarbeiterkapitalbeteiligung gestärkt werden. Auch die Einwanderung von Fachkräften werde schneller und pragmatischer, kündigte der Kanzler an.

Dass bei der Preisverleihung vor allem Berliner Jungunternehmen ausgezeichnet wurden, dürfte der Hauptstadtszene Auftrieb geben, denn zuletzt lag Berlin bei der Gründungsaktivität erstmals hinter München.

Bundeskanzler Olaf Scholz bei seiner Keynote bei der Verleihung des German Start-up Award 2023.
Bundeskanzler Olaf Scholz bei seiner Keynote bei der Verleihung des German Start-up Award 2023.

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Preisträgerin Jenny von Podewils, konnte ihre Auszeichnung nur per Videobotschaft entgegennehmen, da sich die Gründerin derzeit in New York um den Ausbau des US-Geschäfts kümmert. Mit ihrer Plattform für Personalentwicklung will das 2016 gegründete Unternehmen Teammitglieder in ihrem beruflichen Werdegang unterstützen und Führungskräfte befähigen, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Vay-Gründer Thomas von der Ohe ging in seiner Dankesrede auf die herausfordernden Bedingungen im Start-up-Ökosystem ein: „Es ist nicht einfach, Gründer zu sein“. Aufgrund zwischenzeitlicher Probleme bei der Technologie hätte er vergangenes Jahr nicht gewusst, „ob das Ganze funktioniert“. Vay möchte einen Tür-zu-Tür-Mobilitätsdienst mit ferngesteuerten Autos anbieten. In Hamburg hat das Unternehmen, nach eigenen Aussagen, als erste Firma in Europa eine Genehmigung für derartige Fahrten auf Deutschlands Straßen erhalten.

Wir brauchen eine wache und agile Start-up-Szene.

Olaf Scholz, Bundeskanzler

Neben von Podewils und von der Ohe wurde außerdem die 20-jährige Mona Ghazi als Newcomerin des Jahres ausgezeichnet. Mit ihrem Berliner Unternehmen Optimo entwickelt sie eine Lernapp, um den Wissenstransfer und die Weiterbildungsmöglichkeiten in Familienunternehmen zu verbessern. Für Alexander Glätzle, der in Garching daran arbeitet, den ersten deutschen Quantencomputer auf Basis neutraler Atome aufzubauen, ging auch eine Auszeichnung nach München. Der Quantenphysiker erhielt für seine Firma Planqc den Preis des Newcomers des Jahres. 

Bei den German Start-up Awards werden alljährlich Gründer, Newcomer und Investoren für ihr Schaffen ausgezeichnet. Nominieren und nominiert werden kann zunächst jede Person. Anschließend bestimmt eine Jury aus Verbandsvertretern, ehemaligen Preisträgern und Sponsoren die jeweiligen Gewinner. Ausgerichtet wird die Wahl vom Bundesverband Deutsche Start-ups. Der Verein gilt als ein wichtiger Vertreter der deutschen Start-up-Szene in Wirtschaft, Öffentlichkeit und Politik.

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