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© Tanja Buntrock

Von Kinder-Architektur bis Öko-Reinigung: Senat zeichnet Berliner Unternehmerinnen aus

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey hat die drei „Unternehmerinnen des Jahres“ gekürt. Für den mit 10.000 Euro dotierten Preis hatten sich 117 Gründerinnen beworben.

Architektur- und Designlösungen speziell für Kinder, psychologische Produktforschung und nachhaltige Gebäudereinigung – für diese Geschäftsfelder sind am Donnerstagabend drei Berliner Gründerinnen als „Unternehmerinnen des Jahres 2023“ ausgezeichnet worden. Der Preis des Landes Berlin wurde zum zehnten Mal verliehen. 117 Unternehmerinnen oder geschäftsführende Gesellschafterinnen hatten sich in diesem Jahr beworben.

Zur Preisverleihung haben die Veranstalter – die Senatswirtschaftsverwaltung, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die landeseigene Förderbank IBB – ins „Alice Rooftop & Garden“ nach Charlottenburg eingeladen. Die drei Gewinnerinnen dürfen sich neben jeweils 10.000 Euro auch über ein Videoporträt freuen, das für sie erstellt wurde.

Hunde-Duschköpfe mitentwickelt

Eine der Gewinnerinnen ist Anke Skopec. Die Gründerin des Berliner Instituts für Innovationsforschung (BIFI) in Rahnsdorf siegte in der Kategorie „Kleinstunternehmen“. Die vor 13 Jahren gegründete Firma beschäftigt acht Mitarbeitende. „Wir sind ein Team von Psychologen, die neue Geschäftsmodelle überprüfen“, sagt Anke Skopec.

Anke Scopek, die Gründerin der Firma Berliner Institut für Innovationsforschung (BIFI).

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Konkret heißt das: Ist die Idee gut, deckt sie die potenziellen Bedürfnisse der Kunden ab? Zum Beispiel eine Neuheit der Firma Hans Grohe, sonst bekannt für Armaturen. „Die haben einen speziellen Duschkopf für eine Hundedusche auf den Markt gebracht“, erzählt Skopec. „Wir begleiten die Produktentwicklung psychologisch, damit sie den Bedürfnissen angepasst werden kann.“ Die Hundedusche verkaufe sich vor allem auf dem US-Markt. Zur Begleitung gehört auch eine Testphase.

Architektur und Design für die Bedürfnisse von Kindern

In der Kategorie „Kleine und mittelständische Unternehmen“ (KMU) gewann Nathalie Dziobek-Bepler von der Baukind GmbH aus Lichtenberg. Das Motto der Firma: „Architektur für Kinder – Gestaltung auf Augenhöhe“. Das bedeute, dass sich ihr Unternehmen beim Planen, Bauen und Designen auf die Bedürfnisse der jeweiligen Altersgruppe einstelle.

„Architektur für Kinder“, damit beschäftigt sich das Unternehmen der Preisträgerin Nathalie Dziobek-Bepler.

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„Wir haben 200 Kindergärten in ganz Deutschland gebaut, vier in der Schweiz“, sagt sie. „Wir gestalten ebenso Zahnarztpraxen kindgerecht, Spielecken oder Kids-Clubs in Hotels“, zählt Nathalie Dziobek-Bepler auf. Ihr Team besteht aus 15 Mitarbeitenden, darunter auch Männer: Architekt:innen, Designer:innen und Grafik-Designer:innen. „Wir kennen uns alle sehr gut mit Pädagogik aus, bilden uns stetig fort. Das unterscheidet uns von anderen Architekturbüros“, sagt sie.

Ökologische und soziale Gebäudereinigung

Der Titel „Newcomerin“ ging an Julia Seeliger. Sie hat im Jahr 2019 die Gebäudereinigung Klara Grün in Treptow „als konsequent nachhaltiges Unternehmen“ gegründet. „Wir verstehen uns in erster Linie als Sozialunternehmen“, sagt die 40-Jährige. Was das heißt?

Julia Seeliger, Gründerin des Reinigungsunternehmens Klara Grün.

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„Wir wollen die Arbeitsbedingungen in unserem Handwerk verbessern.“ Dazu gehört, dass sie ihren rund 60 Beschäftigten zehn Prozent über Tarif in den unterschiedlichen Lohngruppen zahle. Auch das, was man neuerdings „New Work“ nennt, also auch „wertschätzende Arbeitsbedingungen im Handwerk“, sei ihr wichtig. „Wir bieten unseren Mitarbeitenden Wunscharbeitszeiten zur besseren Vereinbarkeit, außerdem gibt es regelmäßige Teamtreffen zum Kennenlernen und Wissensaustausch.“

Wir arbeiten bei unseren Kunden mit unseren ökologischen und abbaubaren Putzmitteln, die wir selbst herstellen.

Julia Seeliger, Gründerin von Klara Grün

Zudem setzt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit: „Wir arbeiten bei unseren Kunden mit unseren ökologischen und abbaubaren Putzmitteln, die wir selbst herstellen“, sagt die Gründerin. Auf Chemie werde verzichtet, „stattdessen verwenden wir viel Werkzeuge, wie Kupferschwämme, spezielle Bürsten und ähnliche Tools“.

Die drei Preisträgerinnen seien „Vorbild und Inspiration für andere Frauen und stehen mit ihren Geschäftsideen und ihrer unternehmerischen Kraft für die großen Potenziale, die Berlin zu bieten hat“, lobte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). „Wir wollen noch mehr Frauen in der Wirtschaft, auf allen Ebenen und in allen Branchen, und setzen ganz bewusst auf Diversität und Female Entrepreneurship als Stärke unseres Wirtschaftsstandorts.“

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