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Starker Mann

© Joachim Huber

Neandertaler oder Postboten: Wenn Männer museal werden

Das „Museum der Unerhörten Dinge“ erinnert an vergangene Rollen des männlichen Geschlechts

Die Crellestraße in Berlin-Schöneberg? Kennt nicht jeder. Deswegen wird er auch das in den Hausnummern 5-6 untergebrachte „Museum der Unerhörten Dinge“ nicht kennen. Die Ein-Mann-Initiative in einem Raum überrascht aktuell mit einer Sonderausstellung: „Das Männer Museum. Die offene Sammlung auslaufender Männer-Modelle“.

Michael Fehr hat sie zusammengestellt und will ihnen eine Chance geben, „sich ein letztes Mal in voller Größe zu zeigen und an ihre unerhörten Rollen im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu erinnern“.

Ausgemustert, verramscht

Gezeigt werden Männer-Modelle, die ausrangiert, ausgemustert, verramscht wurden: Muskelmänner, Männer in Uniform, 68er Mann, Mann und Landwirtschaft. Ob diese nun alle der Vergangenheit oder dem Vergessen anheimgefallen sind, müssen die Besucherinnen und Besucher selbst entscheiden. Auch darüber, ob sie die ausgelegten Bücher wie „Der dressierte Mann“ von Esther Vilar gelesen und zum Vorbild genommen haben.

Im Museum ist seit jeher nicht viel Platz, aber doch Platz genug für jede Menge von Plastikfiguren und -figürchen, die sehr wahrscheinlich als Merchandising- und Sammlungsobjekte auf den Markt gekommen waren. Aber aller Kleinheit zum Trotz bieten sie in ihrer männlichen Ernsthaftigkeit Ansatzpunkte für eigene Reflexion. Aber das will dabei bedacht sein: Das „Museum der Unerhörten Dinge“ ist nur mittwochs bis freitags von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erlaubt.

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