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Leere Bäder sind auch keine Lösung

© dpa/Sebastian Gollnow

Egal, ob m/w/d - Hauptsache Seepferdchen: Berlin braucht einen Bäderbeauftragten

Die Randale am Beckenrand fordert Maßnahmen. Hier unser Vorschlag, der nicht ins Wasser fallen sollte.

Ein Kommentar von Joachim Huber

Am Samstag soll es in Berlin brüllend heiß werden. 35, 36 Grad, schon heute ist unklar, ob die Thermometer die Messung überhaupt schaffen werden. Jene Millionen, die der Schulferien wegen es noch nicht aus der Hauptstadt heraus geschafft haben, werden Abkühlung suchen.

Columbiabad geschlossen

Wer aber weiß, welche Museen angenehm temperiert sind, welche Kirchen wann geöffnet sind? So gut wie keiner. Es liegt auf der Hand, was Abkühlung bringt: Schwimmbäder. Aber weil Berlin Berlin ist und damit die Hauptstadt von allem, ist eines gerade geschlossen: das Columbiabad in Neukölln. Bademeister, Wachpersonal, Fritten-Verkäufer - alle haben von der Randale resigniert.

Das Prinzenbad in Kreuzberg kann nur bedingt als Ausweichquartier empfohlen werden. Eine mobile Polizeiwache, gerüchtehalber mit Badehosen und nicht rostenden Handschellen ausgerüstet, hat Posten bezogen, um jeden Aufstand an Rutsche und Beckenrand im Keim zu ersticken.

Alle, vom Regierenden Bürgermeister abwärts, sind alarmiert. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Ist es aber doch. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind Legion, es wird, nicht untypisch für das Gemeinwesen, mehr geredet als gehandelt. Und die Temperaturen steigen.

Unser Vorschlag: ein Bäderbeauftragter für Berlin. Egal, ob m/w/d, Hauptsache Seepferdchen! In dieser Person, in dieser Position kann zusammengeführt werden, was immer wieder auseinander läuft. An Aufgaben mangelt es nicht: Stimmen die Wassertemperaturen, funktioniert wenigstens ein Spind, warum eigentlich funktioniert die Kartenzahlung nicht. Kleinigkeiten gewiss, aber sind es nicht die Kleinigkeiten, die einen in Berlin um den Verstand bringen können? Für größere Konflikte bietet ein Runder Schwimmtisch an.

Bäderbeauftragter, sagen Sie, das ist ein Vorschlag, der nur der großen Hitze geschuldet sein kann? Hm, überlegen Sie mal. Gerade hat der Senat einen Queerbeauftragten ernannt. Wer jetzt behauptet, dass die Homophobie deswegen auch nicht ein Gran weniger ausfällt, der ist ein böser Pessimist bis Nihilist..

Bäderbeauftragter, sagen Sie, das ist ein Vorschlag, der nur der großen Hitze geschuldet sein kann? Hm, überlegen Sie mal. Gerade hat der Senat einen Queerbeauftragten ernannt. Wer jetzt behauptet, dass die Homophobie deswegen auch nicht ein Gran weniger ausfällt, der ist ein böser Pessimist bis Nihilist.

Derartige Sauertöpfe kann Berlin gar nicht gebrauchen. Beauftragte für schlechte Stimmung, hauptamtlich oder nebenberuflich, gibt es längst genug.

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