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Bisher fährt die S-Bahn in Mariendorf an der Lankwitzer Straße/Kamenzer Damm durch. Die Unternehmen der Region fordern seit vielen Jahren einen Bahnhof.

© Jörn Hasselmann

Bessere Bahnanbindung für den Süden Berlins: In Mariendorf soll bis 2028 ein neuer S-Bahnhof entstehen

Schon seit 15 Jahren gibt es Planungen für zwei neue Bahnhöfe im Süden von Tempelhof-Schöneberg. Für einen von ihnen wurde nun ein Zeitplan bekannt.

Seit vielen Jahren warten die großen Gewerbegebiete im Süden von Tempelhof-Schöneberg auf eine bessere Anbindung an den Schienenverkehr. Die ersten Pläne für einen neuen S-Bahnhof am Kamenzer Damm auf der Strecke der S2 zwischen den bisherigen Bahnhöfen Attilastraße und Marienfelde sowie für einen Regionalbahnhof an der Buckower Chaussee, wo es bislang nur eine S-Bahn-Station gibt, reichen 15 Jahre zurück.

Immer wieder gerieten die Planungen aus dem Blickfeld: Man wollte zunächst den Ausbau der parallel verlaufenden Dresdener Bahn beenden, um den Fortschritt bei diesem wichtigen Verkehrsprojekt nicht zu gefährden. Der Ausbau der Dresdner Bahn soll 2025 beendet sein.

Für den S-Bahnhof Kamenzer Damm engagieren sich die Bezirke Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf und arbeiten in dieser Frage eng zusammen. Der Standort liegt nämlich direkt an der Bezirksgrenze; beide Bezirke und ihre Gewerbegebiete würden gleichermaßen profitieren. Die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler (SPD), stellte jetzt einen Zeitplan in Aussicht, nach dem 2027 mit dem Bau begonnen werden und 2028 der Bahnhof stehen könne.

Derzeit arbeite die Senatsverkehrsverwaltung gemeinsam mit der Bahn an der Machbarkeitsprüfung, wie sich beispielsweise ein zusätzlicher Halt auf die Länge der gesamten Fahrzeit der S2 auswirkt. Bisher hieß es, dass sich wegen des neuen Halts die Fahrzeit um fünf Minuten verlängern würde. Zur Prüfung gebe es positive Signale der Verkehrsverwaltung, sagte Schöttler.

Außerdem müsse geprüft werden, ob der Bahnhof wirtschaftlich ist. Spätestens 2022 müsse die Bestellung des Bahnhofs vom Senat erfolgen, damit die Entwurfs- und Ausführungsplanung sowie die Ausschreibungen rechtzeitig beginnen können.

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„Uns wurde schon vor Jahren der S-Bahnhof versprochen“, sagt Guido Schütte, Geschäftsführer des benachbarten Gewerbegebiets Marienpark. Er sei ein wichtiger Faktor für Unternehmen, die sich dort ansiedeln und nachhaltig arbeiten wollen. Der Geschäftsführer der dortigen Brauerei Brewdog, Dominik Tosch, verwies darauf, dass die Anbindung an die S-Bahn für sein Unternehmen ein wesentliches Kriterium bei der Gewinnung von Arbeitskräften sei.

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Für einen Regionalbahnhof Buckower Chaussee gibt es laut Schöttler noch keinen Zeitplan. „Hier ist die Sache deutlich komplexer.“ Ein zusätzlicher Bahnhof im Regionalverkehr habe erheblich mehr Auswirkungen auf den Fahrplan des Bahnnetzes als ein zusätzlicher S-Bahnhof.

Baubeginn für Bahnhof Buckower Chaussee nicht vor 2030

Auch hier wird es Prüfungen geben, wie sich das auf den Betrieb und die Wirtschaftlichkeit auswirkt. Deswegen sei hier mit einem späteren Baubeginn – voraussichtlich nicht vor 2030 – zu rechnen. Zu den Aufgaben des Bezirks gehöre es, Flächen für den Regionalhalt und das Bahnhofsumfeld freizuhalten und zu sichern. Das bezirkliche Entwicklungskonzept soll bereits im September vorliegen.

[350.000 Leute, 1 Newsletter: Die Autorin dieses Textes, Sigrid Kneist, schreibt den Tagesspiegel-Newsletter für Tempelhof-Schöneberg. Den gibt es hier: leute.tagesspiegel.de]

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