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Das Projekt „SuN – Schutz und Neustart für Menschen ohne Obdach“ der Berliner Stadtmission. bietet Obdachlosen eine sichere Unterkunft.

© Imago

Bett statt Brücke: Berliner Modellprojekt für Obdachlose fordert Dauerfinanzierung

Das Projekt „SuN – Schutz und Neustart für Menschen ohne Obdach“ bietet 88 Obdachlosen eine sichere Unterkunft. Die Stadtmission fordert vom Land Berlin die dauerhafte Finanzierung.

Die Umstellung ist enorm, die Erleichterung auch: Menschen, die obdachlos sind und normalerweise unter einer Brücke schlafen, können in einem sauberen Bett übernachten. Diese Möglichkeit bietet das Projekt „SuN – Schutz und Neustart für Menschen ohne Obdach“ der Berliner Stadtmission.

Im Hotel Augustinenhof in Berlin-Mitte bietet es 88 Wohnungslosen eine Perspektive. Die Betroffenen können über einen längeren Zeitraum in der so genannten 24/7-Einrichtung bleiben. Doch die Stadtmission befürchtet, dass sie aus finanziellen Gründen dieses Projekt einstellen muss – und fordert deshalb in einer Pressemitteilung, dass das Land Berlin dauerhaft die Kosten übernehmen soll.

Bisher wird die Einrichtung als zweijähriges Modellprojekt aus EU-Mitteln finanziert. „SuN“ gibt es seit Oktober 2021, das Land müsste also ab November 2023 die Einrichtung finanzieren. Die Stadtmission erhebt ihre Forderung so früh, weil sich das Projekt aus ihrer Sicht bewährt hat – und jetzt die Weichen für eine dauerhafte Finanzierung gelegt werden müssten.

Wir sehen Erfolge und fordern dauerhafte Investitionen.

Esther Orth, Co-Projektleiterin

„Nun ist das Projekt an einem Punkt, an dem Strukturen, Organisation und Vernetzung aufgebaut sind und wir flüssig und zielgerichtet Erfolge sehen. Deshalb fordern wir dauerhafte Investitionen in langanhaltende Projekte, bei denen Menschen Luft holen können um konstant und nachhaltig von der Straße weg zu kommen, wie im Masterplan 2030 beschrieben“, sagt Esther Orth, einer der beiden Projektleiterinnen.

In der Unterkunft haben die Bewohner ganztägige Aufenthalts- und Rückzugsmöglichkeiten, sie können regelmäßig essen, erhalten Zugang zu Hygiene- und Gesundheitsversorgung und werden auch bei der Arbeitssuche unterstützt. Im Team mit zwei Projektleiterinnen arbeiten Sozialarbeiter, ein Job-Coach, eine medizinische Fachkraft und zwei Psychologinnen. Sie vermitteln auch in weiterführende Beratungs- und Hilfeangebote.

„Ziel ist es, die physische, psychische und soziale Sicherheit der Bewohnenden zu verbessern und so nachhaltige Wege aus der Obdachlosigkeit aufzuzeigen", sagt Esther Orth. „Der Bedarf ist da. Leider mussten wir 2022 rund 2500 Interessierten absagen, weil wir voll belegt waren.“ In der Einrichtung können Obdachlose aufgenommen werden, die direkt von der Straße kommen. Damit werden auch Menschen angesprochen, die aus dem Ausland kommen und keine Ansprüche auf Sozialhilfe oder Bürgergeld haben, aber auch Menschen, die ihre Papiere verloren haben.

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