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Unmöglich ist nichts. Erst recht nicht ein Banner vor Wohnungen an der Hermannstraße 233.

© twitter.com/dominik_erhard

Update

Werbeposter verärgerte Mieter in Berlin-Neukölln: Adidas gibt nach im Banner-Streit

Im Lockdown aus dem Fenster sehen? Das können nicht alle Mieter:innen. Denn einigen versperrt ein riesiges Werbeposter die Sicht. Nun gibt Adidas nach.

Im Streit um ein Werbebanner von Adidas vor einem Neuköllner Wohnhaus gibt der Konzern nun nach: Dominik Erhard, der den Fall publik gemacht hatte, verkündete auf Twitter, dass der Konzern plane, das Banner an der Hermannstraße 233 vorzeitig zu entfernen. Doch droht damit neuer Ärger? Immerhin hatte die Hausverwaltung angekündigt, für diesen Fall Schadensersatz von den Mieter:innen zu fordern, die sich gegen das abdunkelnde Banner gewehrt hatten.

Der Fall war Anfang Mai bekannt geworden – das riesige Werbebanner löste Empörung aus, auch aufgrund der aufgedruckten Werbebotschaft: „Manche sehen Nachhaltigkeit. Wir sehen unsere Verantwortung“ stand in riesigen Lettern links an der Fassade. Und: „Impossible is nothing“. Einige Mieter:innen beklagten sich, ihre Sicht werde durch das Banner gestört.

Twitter-Nutzer Dominik Erhard berichtete auf der Plattform, dass Adidas offenbar eine solche Beschwerde direkt an die Hausverwaltung „Deutsche Boden“ weiterreichte, die die Bewohner:innen „Anstifter“ nannte und mit Schadensersatzforderungen drohte, falls der Konzern als Werbepartner abspringt – was nun wohl der Fall ist.

Zuständig für das Banner ist das Straßen- und Grünflächenamt, das im Verantwortungsbereich von Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) liegt. Dieses habe das Banner vom 1. bis 31. Mai genehmigt, teilt Sprecher Christian Berg mit.

Entsprechende Banner könnten nur an Baugerüsten befestigt werden, die sowieso für Sanierungsarbeiten aufgestellt werden, und seien auf maximal sechs Monate beschränkt.

[Dieser Text stammt aus dem Newsletter für Neukölln. Den kompletten Newsletter gibt es jetzt kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de]

„Hintergrund solcher Werbeflächen ist häufig, dass die Vermieter mit der Einrüstung und den vorgeschriebenen Staubplanen (die bereits zu einer Verdunkelung führen) ohnehin Mietminderungen hinnehmen müssen. Die dadurch entgangenen Einnahmen werden dann über Einnahmen aus Werbung kompensiert“, teilt Berg mit.

Doch die Kosten könnten nochmal steigen – denn laut einem Urteil des Amtsgerichtes Charlottenburg vom Dezember 2017  sind auch für Beeinträchtigungen durch Werbebanner Mietminderungen möglich.

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