zum Hauptinhalt
Er ist hier der Chef: BER-Manager Hartmut Mehdorn.

© dpa

Briefwechsel am BER: Hartmut Mehdorn beschwert sich bei Siemens

Sie haben Post - aber keine schöne. Siemens-Vorstand Joe Kaeser hat einen Brief erhalten, in dem er vom BER-Chef scharf kritisiert wird.

„Ich missbillige Ihr Verhalten außerordentlich“. Das ist einer dieser Sätze, die Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn an Siemens-Chef Joe Kaeser geschrieben hat. Denn der hatte zuvor den neuen Flughafen BER in Schönefeld für überflüssig erklärt - was ihm auch da schon scharfe Kritik eingebracht hat. Er hatte nämlich vor Studenten der TU in München gesagt: „Wann der neue Berliner Flughafen fertig wird, ist nicht relevant.“ Und: „Es reicht vollkommen, wenn er in fünf bis zehn Jahren eröffnet wird.“ Man brauche „mehr natürliche Gelassenheit“, um mit solchen Großprojekten umzugehen. Der Zeitplan sei zu ehrgeizig gewesen.

Mehdorn spielt auf die Siemens-Probleme beim ICE an

Wie die „Bild am Sonntag“ nun berichtet, habe Mehdorn daraufhin Anfang Dezember den Brief verfasst, schließlich soll Siemens den kritischen Teil der hochkomplexen Brandschutzanlage am Flughafen umbauen. Mehdorn wird darin so zitiert: „Ich finde dies bedauerlich, illoyal und auch unnötig (...). Wie fänden Sie es, wenn ich mich über die Siemens-Perfomance bei der Lieferung der ICE-Züge öffentlich äußern würde?“, schreibt der ehemalige Bahn-Chef.

Bekanntlich hat Siemens Probleme, die neuen ICE-Züge an die Bahn zu liefern. Im März immerhin soll es nun so weit sein; die Deutsche Bahn rechnet damit, in Kürze die ersten neuen ICE-Züge von Siemens geliefert zu bekommen – mit zwei Jahren Verspätung.

Immerhin, am BER soll es ein klärendes Gespräch zwischen Mehdorn und Kaeser gegeben haben. Ein Sprecher der Flughafengesellschaft wollte sich dazu nicht äußern. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false