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Die U-Bahnlinie U8 wird besonders häufig kritisiert.

© imago/Schöning/IMAGO/Schoening

Dreck und Drogen in Berlins U-Bahn: Mehr Sicherheitspersonal und Reinigung gegen „unhaltbare Zustände“

Offener Drogenkonsum, Kot und aggressive Fahrgäste: Mit einem Brandbrief hatten sich BVG-Mitarbeiter über die Zustände bei der U-Bahn beschwert. Jetzt reagieren die Verkehrsbetriebe.

| Update:

Nach Beschwerden über die Zustände bei der Berliner U-Bahn haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erste Schritte zur Verbesserung eingeleitet. „Die Sicherheitsstreifen wurden erhöht, hierfür wurden rund 30 zusätzliche Stellen geschaffen, die in mobilen Unterstützungsgruppen formiert zusätzlich die Schwerpunktbahnhöfe bestreifen“, teilte das Unternehmen auf eine Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Linke) mit, die dem Tagesspiegel vorab vorliegt. Zunächst hatte der Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint berichtet.

Rund 250 Sicherheitskräfte seien demnach täglich rund um die Uhr in den Fahrzeugen und Anlagen der BVG unterwegs, teilte die BVG mit. „Bestimmte Bahnhöfe wie z.B. Kottbusser Tor, Hermannplatz, Alexanderplatz und Osloer Straße sind durch Sicherheitskräfte 24/7 besetzt, ebenso sind die Endbahnhöfe Wittenau und Hermannstraße nächtlich zwischen 20:00-05:00 Uhr besetzt.“

40 weitere Sicherheitskräfte will die BVG einstellen

All diese Stationen liegen auf der U-Bahnlinie U8. Diese wird wegen verdreckter Bahnhöfe, offenen Drogenkonsums an den Haltestellen und einer größeren Zahl von Obdachlosen, die dort ihre Tage verbringen, besonders häufig kritisiert.

Die Vor-Ort-Präsenz auf den U-Bahnhöfen wird weiter gestärkt.

Berlins Senatsverkehrsverwaltung zu Maßnahmen gegen die Zustände an Berlins U-Bahnhöfen

Derzeit seien insgesamt 190 Sicherheitskräfte bei der BVG direkt angestellt. 40 weitere Stellen würden derzeit besetzt, nachdem der Vorstand den Neubedarf kürzlich genehmigt habe. Zusätzlich seien täglich etwa 160 Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdiensts für die Verkehrsbetriebe im Einsatz.

„Über weitergehende Maßnahmenvorschläge wird aktuell innerhalb der BVG entschieden“, hieß es vom Unternehmen. „Die Vor-Ort-Präsenz auf den U-Bahnhöfen wird weiter gestärkt“, erklärte die Senatsverkehrsverwaltung.

Auch wegen der mangelnden Sauberkeit handelt die BVG. „Bei den U-Bahnen wurde nach Auskunft der BVG die Zwischenreinigung der Fahrzeuge in den Wendezeiten an den Endstellen intensiviert, teilte die Senatsverkehrsverwaltung in der Antwort auf Ronneburgs Anfrage mit. Auch bei den turnusmäßigen Reinigungen werde nun gründlicher geputzt. Statt der bislang angewandten „kleinen Reinigung“ sei nun grundsätzlich auf eine „mittlere Reinigung“ umgestellt worden.

BVG-Mitarbeiter hatten mit „Brandbrief“ über Zustände geklagt

Anlass für den verstärkten Einsatz war ein Brandbrief von BVG-Mitarbeitern an die Unternehmensführung. Die U-Bahner klagten darin über „unhaltbare Zustände“. Immer häufiger setzten sich Junkies auf den Stationen oder in den Bahnen öffentlich Spritzen, Obdachlose schliefen in den Zügen oder nutzten die Bahnhöfe als Toilette. Auch berichteten die BVG-Mitarbeiter, dass viele Fahrgäste zunehmend aggressiv auftreten würden.

„Die geschilderte Situation wurde im Vorstand besprochen und gemeinsam mit den verantwortlichen Bereichen haben Treffen mit den Initiatoren des Briefes stattgefunden und die Situation wurde gemeinsam erörtert“, teilte die BVG auf die Anfrage mit.

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Nun sollen kurzfristige Maßnahmen wie das zusätzliche Sicherheitspersonal und die stärkere Reinigung helfen. Gemeinsam mit den Mitarbeitern solle „regelmäßig der Fortschritt beurteilt werden“, erklärten die Verkehrsbetriebe.

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