zum Hauptinhalt
CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hat sich beim Vorschlag für eine Magnetschwebebahn offenbar verrechnet.

© dpa/Jens Kalaene

Eher 250 statt 80 Millionen Euro: Kosten für Schwebebahn durch Berlin deutlich höher

CDU-Fraktionschef Dirk Stettner gerät nach dem Vorschlag zum Bau einer Magnetschwebebahn unter Druck. Doch er antwortet scharf: Wer jede Innovation ablehne, denke „für Berlin zu klein“.

Berlins CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hat die für den Bau einer Magnetschwebebahn fälligen Kosten deutlich zu niedrig angegeben. Tagesspiegel-Informationen zufolge würden für den von Stettner vorgeschlagenen Bau einer fünf Kilometer langen Teststrecke bis zu 250 Millionen Euro fällig. Stettner hatte die anfallenden Baukosten mit 80 Millionen Euro angegeben.

In einer dem Tagesspiegel vorliegenden Broschüre des Entwicklers Max Bögl dagegen werden die Investitionskosten für einen Kilometer Schwebebahnstrecke mit 30 bis 50 Millionen Euro angegeben. Selbst im günstigsten Fall würde die von Stettner für Berlin vorgeschlagene Strecke demnach 150 Millionen Euro und damit fast doppelt so viel wie vom CDU-Fraktionschef kommuniziert kosten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Da die Broschüre vom März 2021 datiert und die Baukosten zuletzt in allen Bereichen stark in die Höhe schnellten, ist eher vom oberen Ende der Skala auszugehen – mindestens. Zudem gilt auch die von ihm genannte Bauzeit von drei Jahren als unrealistisch.

Stettner antwortet mit einer Attacke

Stettner, der den Vorschlag zeitgleich mit dem Abschluss der Haushaltsverhandlungen an die Öffentlichkeit lancierte, reagierte ausweichend auf eine Tagesspiegel-Anfrage zur geschönten Kostenangabe. „Wir identifizieren sinnvolle Pilotstrecken, gehen in die Planung, schreiben aus, finden Anbieter und werden dann konkrete Kosten haben. Dann gibt es eine gute Entscheidungsgrundlage“, erklärte Stettner – und schaltete in den Angriffsmodus.

„Wer immer jede Innovation und Idee pauschal ablehnt von wegen ,Hatten wir doch alles schon mal’ oder ,Das haben wir doch noch nie so gemacht’ denkt für Berlin zu klein“, sagte Stettner. „Wer nicht den Mut hat, Neues zu prüfen, verharrt im Alten.“

Unklar blieb, wem genau der Vorwurf galt. Bereits am Tag nach der Präsentation des Schwebebahn-Vorschlags hatte sich die SPD deutlich vom Vorschlag Stettners abgewandt und diesen an die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Vorhaben erinnert. „So stelle ich mir eine Zusammenarbeit unter Koalitionspartnern nicht vor“, sagte SPD-Politiker Tino Schopf in Bezug auf die bis dato nicht erfolgte Einbindung in das Vorhaben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false