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Eine Biene sucht auf der Blüte von einer Katzenminze nach Pollen. +++ dpa-Bildfunk +++

© picture alliance/dpa/Sven Hoppe

Für Wildbienen wertvoll: Nabu fordert den Schutz von Berliner Brachen, um die Artenvielfalt zu sichern

Brachen sehen oft wild aus, sind aber ökologisch sehr wertvoll. Anlässlich des Internationalen Tags des Artenschutzes fordert der Nabu den dauerhaften Schutz der Flächen.

Brachen in Berlin sehen oft wild aus, mitunter sind sie vermüllt. „Sie sind nicht gerade eine Augenweide“, sagt Janna Einöder, die Pressesprecherin des Landesverbands Berlin des Naturschutzbunds (Nabu). „Doch genau diese für viele angeblich nutzlosen Flächen haben für viele Tier- und Pflanzenarten einen enorm hohen Wert.“

Hier finden auch seltene Arten wie Spiralhornbiene, Steinschmätzer oder Acker-Filzkraut einen Lebensraum, der wegen Versiegelung von Flächen ansonsten fehlt.

Am 3. März ist Internationaler Tag des Artenschutzes

Anlässlich des Internationalen Tages des Artenschutzes am 3. März fordert der Nabu-Landesverband deshalb einen dauerhaften Schutz ökologisch wertvoller Brachen, wie zum Beispiel des Tempelhofer Felds oder von ausreichend großen Teilflächen am Pankower Tor. Das erklärte der Nabu in einer Pressemitteilung.

71%
der Gesamtfläche Berlins werden aktuell als Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt.

Janna Einöder weist besonders darauf hin, „dass die beliebten Wildbienen sich auf Brachen sehr wohlfühlen. Dort ist es meist schön sonnig und warm, es gibt vielfältige Niststrukturen sowie Pflanzen aller Art in der unmittelbaren Umgebung.“

Schöneberger Südgelände nützt sowohl Tieren als auch Menschen

Das Schöneberger Südgelände sei ein Beispiel dafür, wie der Schutz von Brachen auch für Menschen einen Mehrwert haben könne. Hier gebe es nicht nur eine seltene und vielseitige Flora und Fauna, sondern das ehemalige Bahngelände sei zu einem beliebten Ort der Naturerfahrung und Erholung geworden.

Rund 71 Prozent der Gesamtfläche Berlins werden nach Angaben des Nabu momentan als Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt, die Tendenz sei steigend.

„Der Schutz der Artenvielfalt in Berlin kann nur gelingen, wenn wir wichtige Freiflächen und damit auch Brachen von Bebauung freihalten“, sagte Einöder. „Dabei spielen größere Brachen natürlich eine zentrale Rolle, aber auch ein Netz aus kleineren Brachen ist für die Biodiversität in der Stadt unverzichtbar.“

Straßen und Bauwerke verhindern die Vernetzung von Arten

Denn die zunehmende Fragmentierung von Lebensräumen durch Straßen oder Bauwerke führe dazu, dass sich Arten untereinander nicht mehr vernetzen oder austauschen könnten. Auf Dauer könne dies zum endgültigen Erlöschen von Populationen führen und die Vielfalt von Flora und Fauna schrumpfen.

„Mittlerweile ist die Biodiversität im Umland von Berlin geringer als in der Stadt selbst“, sagt Einöder. „In Berlin werden die Roten Listen immer umfangreicher.“

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