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Eine Germania-Maschine im Anflug auf Tegel.

© Karsten Kießling/Germania Fluggesellschaft mbH

Germania: Flugabbruch wegen Triebwerksfehler: Schockmoment im Urlaubsflieger

120 Passagiere wollten am Sonntagvormittag von Tegel nach Gran Canaria starten. Nach wenigen Minuten gab es einen Knall - Triebwerkschaden. Die Germania-Maschine musste umkehren.

Schwerer Zwischenfall bei der Airline Germania: Wie die Gesellschaft mitteilte, musste ein Flug nach dem Start von Tegel zur Urlaubsinsel Gran Canaria am Sonntagvormittag wegen eines Triebwerkschadens abgebrochen werden – und das Flugzeug über dem Havelland in Brandenburg nach Berlin-Tegel umkehren. Offiziell sprach die Fluggesellschaft von einem Zwischenfall. Es sei zu Problemen mit einem Triebwerk gekommen, die Ursachen aber noch unbekannt.

Das Flugzeug ist um 10:24 Uhr wieder in Tegel gelandet, wo es von Technikern untersucht wurde. Ein Passagier berichtet via Twitter danach, dass er eine Stichflamme gesehen habe, die aus dem Triebwerk gekommen sei. "Wir sind gestartet und gerade durch die Wolkendecke geflogen, dann gab es einen Knall und das Flugzeug hat gewackelt“, erklärte ein anderer Passagier der MAZ.

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Keiner der 120 Passagiere und 5 Besatzungsmitglieder an Bord sei bei dem Vorfall verletzt worden, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die Kunden der Airline konnten am frühen Abend mit einer Ersatzmaschine an ihr Reiseziel gebracht werden. Auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) untersuche mittlerweile den Vorgang, sagte die Sprecherin. Wann Ergebnisse vorliegen, sei aber noch nicht absehbar.

Germania teilte mit, dass die Airline "diese Situation sehr ernst" nehme. Es seien umgehend Untersuchungen eingeleitet worden, um die Ursache für den Triebwerksfehler aufzuklären. Zugleich wies Germania jeden Zusammenhang mit einem Vorfall bei der US-Fluggesellschaft Southwest Airline zurück. Bei dem Horrorunglück vor eineinhalb Wochen hatten sich beim Southwest Airlines-Flug SWA1380 von New York nach Dallas explosionsartig Teile gelöst und ein Kabinenfenster durchschlagen.

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Der Vorfall ereignete sich in knapp zehn Kilometern Flughöhe. Durch den rapiden Druckabfall wurde eine Frau durch das zerstörte Fenster bis zur Taille aus der Maschine gerissen, die mit einer Geschwindigkeit von rund 800 Kilometern in der Stunde flog. Obwohl es Mitreisenden gelang, sie zurückzuziehen, starb die 43 Jahre alte Bank-Managerin. Die erfahrene Flugkapitänin Tammie Jo Shults, eine frühere Kampfpilotin der Navy, brachte die Boeing unter Kontrolle und landete in Philadelphia.

Obwohl die offiziellen Ermittlungen der US-Behörden noch nicht abgeschlossen sind, ist die Ursache bereits bekannt. Eine der Turbinenschaufeln war gebrochen und hatte die Ummantelung des Triebwerks durchschlagen. Die Verkleidung des Lufteinlasses und die vordere Hälfte der Triebwerksverkleidung fehlten. Ein großes Teil des Triebwerks war nahe der Kleinstadt Bernville zu Boden gestürzt.

6.700 Boing 737 sind mit diesem Triebwerk-Typ unterwegs

Einen nahezu gleichartigen Vorfall hatte es am 27. August 2016 bei einem Southwest-Flug von New Orleans nach Orlando gegeben. Stets war ein Triebwerk vom Typ CFM56-7B des amerikanisch-französischen Herstellerkonsortiums CFM International betroffen. Mit diesem Modell sind weltweit mehr als 6700 Flugzeuge der Boeing 737 ausgestattet. Es ist auch bei vier deutschen Fluggesellschaften im Einsatz – Azur Air, Germania, SunExpress und Tuifly. Die US-Flugaufsichtsbehörde ordnete an, dass hunderte Maschinen mit diesen Triebwerken in den Werkstätten inspiziert werden müssen.

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Nach dem Vorfall vom Sonntag in Berlin teilte Germania mit: "Obwohl es sich bei dem betroffenen Flugzeug um eine B737-700 und dem betroffenen Triebwerk um ein CFM56-7B handelt, kann nach bisherigem Stand der Erkenntnisse mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Bezug zum tragischen Vorfall bei Southwest Airlines ausgeschlossen werden." Die Sicherheit der Fluggäste und Besatzungsmitglieder habe zu jeder Zeit oberste Priorität.

Dass es keine Parallele zwischen den Vorfällen bei Southwest Airlines und Germania geben soll, führt die deutsche Fluggesellschaft auf den Hergang zurück. Während bei der Southwest Airline-Maschine der Schaden von den Schaufeln des Triebwerks am Lufteinlass ausging, kam es beim Triebwerk von Germania am Ende, am Luftausgang zum Schaden.

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