zum Hauptinhalt

Kalendarische Kompetenz: Kehrwochentag

Stefan Jacobs ist gespannt auf Neuköllns kalendarische Kompetenz. Wenn das Experiment der BSR diesmal klappt, wäre am Ende nicht nur die Straße sauber.

Eine Möglichkeit, zum Außenseiter oder anderen Menschen unsympathisch zu werden, ist die wochengebundene Verabredung: Ein „Lass uns doch in der 46. Kalenderwoche mal treffen!“ bringt einen arglosen Mitmenschen in die Bredouille, der schon seit Tagen grübelt, ob die Uhren am Ende der Sommerzeit vor- oder zurückgestellt werden und ob der Funkwecker im Schlafzimmer das auch weiß oder ob er nach manueller Umstellung selbstständig noch eine Stunde draufpackt, sodass man doch verschläft.

Zumindest in Neukölln könnte es bald sein, dass man stattdessen vom Gebrumm des Abschleppwagens aufwacht, der gerade das eigene Auto am Haken hat, um der Kehrmaschine den Weg zu bahnen. Denn der Bezirk will Halteverbote für die BSR einrichten – an einem Tag pro Monat, sodass die Schilder beispielsweise „am 2. Dienstag im Monat von 8 bis 12 Uhr“ gelten. Und wer weiß schon auf Anhieb, wann der 2. Dienstag im Monat ist? Wohl nur, wer in Kalenderwochen lebt.

Insofern wird in Neukölln ein interessantes Experiment neu aufgelegt. Wenn’s diesmal klappt, wäre am Ende nicht nur die Straße sauber, sondern auch die kalendarische Kompetenz der Bevölkerung gestärkt. Wir bleiben dran und berichten ca. in der 46. Kalenderwoche, wie es läuft.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false