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Mit passender Garderobe läuft der Ball besser.

© imago/Michael Eichhammer

WM 2018 - eine Stilfrage: Mit Wurst und Vuvuzela: Was anziehen zur WM?

Was trägt der Fan von Welt auf der WM-Gartenfeier? Und was ist aus Vuvuzela und Caxirola geworden? Bernd Matthies geht shoppen - eine Glosse.

Die klassische Frage „Was zieh ich dazu an?“ ist grundsätzlich längst beantwortet, und zwar durch den Ratschlag „Smart Casual“, der alles zwischen Bermudas und dunklem Anzug erlaubt. Doch er gilt nicht überall. Denn was zieht der Fan von Welt zum Fußball an? Im Stadion? Auf der Fanmeile? Oder einfach auf einer dieser Gartenfeten, bei denen der Hausherr in der Halbzeit rasch ein paar Würstchen ankokelt?

Die Bekleidungsindustrie scheint dieses Problem nicht so richtig erkannt zu haben. Am Potsdamer Platz zum Beispiel sieht es mau aus für Last-Minute-Fans; in den Arkaden lümmeln zwar ein paar Leute vor den kleinen Fernsehern, aber eher wegen der Liegestühle als der überschaubaren Spannung wegen, die das Gekicke von Ägypten und Uruguay verbreitet. Alle sehen aus wie immer, sind nicht schwarz-rot-gold geschminkt, tröten nicht herum. Fanartikel? Auch in den Läden: Fehlanzeige. Ein paar Schritte weiter in der „Mall of Berlin“ scheint es, als sei die WM ganz und gar ausgesperrt.

Formvollendet zum Horst machen

Das bringt uns also nicht weiter. Wer verbreitet solche Sachen überhaupt, und was ist aus Vuvuzela und Caxirola geworden? Ikea? Hat nur Artikel für Ikea-Fans. Aber hier: Das, tatsächlich, Dänische Bettenlager bietet ein Set für deutsche Fanpaare an. Alles ist daran doppelt, bis auf die Deutschlandfahne, die ja nicht jeder schwenken muss.

Sonst im Paket: 2 Napoleonhüte, 2 Flaggenumhänge, 2 Autoflaggen, 2 aufblasbare Hände. Halt, auch Ratsche und Tragetasche sind nur einfach enthalten, dafür gibt es einen Einweggrill (22x27, Aluminium) obendrauf. Damit können sich zwei Fans wirklich formvollendet zum Horst machen.

Und die Vuvuzela? War mal. Das offizielle Instrument der WM 2018 scheint aber in Deutschland total ignoriert zu werden: die Loschki, bunte Holzlöffel zum lautstarken Klappern. Aber sie kommen sicher noch, wenn wir auslöffeln müssen, was Jogis Jungs uns einbrocken.  

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