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Der Protestzug in Frankfurt (Oder) am Tag der deutschen Einheit.

© dpa / Patrick Pleul/dpa

Update

Linke und Rechte mobilisieren für „Heißen Herbst“: Mehr als 100.000 protestieren am Einheitsfeiertag im Osten

Gegen Energiekrise, Corona-Politik und Ukraine-Krieg haben in Ostdeutschland mehr als 100.000 Menschen protestiert. Das geht aus Zahlen vom Dienstag hervor.

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Die Proteste gegen hohe Energiepreise und die Folgen des Ukraine-Kriegs gewinnen in Ostdeutschland Zulauf. Mehr als 100 000 Menschen demonstrierten nach Schätzungen der Polizei am Tag der Deutschen Einheit bei Dutzenden Kundgebungen in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Das geht aus Bilanzen der Behörden vom Dienstag hervor.

So beteiligten sich allein in Thüringen am Montag insgesamt rund 38 000 Menschen an 42 Versammlungen, wie ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale in Erfurt mitteilte. Das waren etwa 10 000 mehr als am Montag vor einer Woche. In Gera kamen zu einer Demonstration, bei der auch AfD-Landeschef Björn Höcke auftrat, etwa 10 000 Menschen, in Altenburg waren es 3800.

In Sachsen sprach das Lagezentrum des Innenministeriums von rund 32 000 Teilnehmern bei 109 Versammlungen am Montag. In der Leipziger Innenstadt gab es unter anderem einen Aufzug unter dem Motto „Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung“ mit Teilnehmerzahlen im unteren vierstelligen Bereich, wie die Polizei mitteilte.

In Sachsen-Anhalt schätzte das Innenministerium die Teilnehmerzahl bei rund 45 Versammlungen auf zusammen 14 600 - im Vergleich zu etwa 12 000 vergangene Woche. Die Demonstrationen richteten sich gegen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, den aktuellen Russland-Ukraine-Konflikt und die derzeitige Inflation, wie eine Ministeriumssprecherin in Magdeburg mitteilte.

Die meisten Teilnehmer gab es nach ihren Angaben mit rund 2500 in Magdeburg. Die Anmelder kamen nach Angaben der Polizei sowohl aus dem linken Spektrum als auch von jenen Bündnissen, die schon gegen die Corona-Politik im Winter auf die Straße gegangen waren.

Mit deutschen und russischen Flaggen

In Brandenburg schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl bei landesweit 35 Protestkundgebungen am Montag auf 10 500 - das waren weniger als die rund 13 000 Menschen vor einer Woche. Die größte Teilnehmerzahl vermerkte die Polizei in Cottbus mit etwa 2000 Menschen. In Mecklenburg-Vorpommern hatte die Polizei bereits am Montagabend rund 7000 Demonstranten in etwa 15 Städten gemeldet.

Auch in Frankfurt (Oder) gingen zahlreiche Menschen auf die Straße. Mit Trommeln, Trillerpfeifen, Deutschland-Fahnen und russischen Flaggen zogen die Demonstrierenden am Tag der Deutschen Einheit durch die Innenstadt, wie ein dpa-Reporter berichtete. Auf Transparenten stand unter anderem „Nur Frieden ist ein Sieg“ oder waren Friedenstauben abgebildet.

Sowohl die Linke als auch die AfD und andere rechte Gruppierungen mobilisieren für einen „heißen Herbst“ gegen die Energie- und Sozialpolitik der Bundesregierung. (dpa)

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