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Hauptsache smart. Egal, ob Espresso im Café oder die Pommes im Schwimmbad: Mit der Satispay-App sollen Nutzer ohne Kosten auch kleine Summen per Handy zahlen können. 

© Promo

Mobiles Bezahlen: Kleingeld-App könnte die Geldbörse abschaffen

Mit der App Satispay können Mini-Beträge per Handy gezahlt werden. Der Dienst drängt nun nach Berlin.

Während es in Schweden kaum mehr möglich ist, ein Bier bar zu bezahlen und so gut wie alles mit Kreditkarte beglichen wird, hängen die Deutschen weiterhin an ihren Scheinen und Münzen.

Doch die Corona-Pandemie hat nun auch bei uns im Land dazu beigetragen, dass das kontaktlose Zahlen mit Plastikkarte oder Handy vermehrt gewünscht wird.

Das möchte sich der italienische Bezahldienst Satispay zunutze machen. Seit Mai hat er auch eine Dependance in Berlin und versucht, sich über die Hauptstadt in ganz Deutschland auszubreiten. Satispay wirbt damit, dass selbst kleinste Beträge über die App per Handy beglichen werden können – ob ein Päckchen Kaugummi am Kiosk, die Pommes im Schwimmbad oder der Espresso an der Ecke.

Während viele Händler noch immer nur Kartenzahlung ab einem Mindestbetrag akzeptieren, ziele Satispay mit seiner Strategie vor allem auf kleine Beträge und damit auch auf die kleinen Geschäft ab.

Denn: Alle Zahlungsbeträge unter zehn Euro sind für den Händler, der das Bezahlsystem anbietet, kostenlos. Bei Eingängen über zehn Euro fällt eine feste Provision von je 20 Cent an. Durch die Nutzung von Satispay fallen keine Anmeldekosten oder monatliche Gebühren an.

Die Bezahl-App funktioniert ohne zusätzliches Endgerät

„Ein Kioskbesitzer muss sich nicht extra ein neues Endgerät kaufen, sondern Satispay funktioniert ganz unkompliziert auf dem Tablet, Smartphone oder kann ganz leicht über die schon bestehende Kassensoftware genutzt werden“, beschreibt ein Sprecher des Unternehmens. Für die Kunden sei der Dienst komplett kostenlos: Sie müssen lediglich die App auf ihr Smartphone laden.

Das System nutzen insgesamt seit dem Start 2015 in Italien nach eigenen Angaben 1,2 Millionen Menschen.

In Berlin gibt es erst rund 50 kleine Händler, die Satispay anbieten. Das sind im Vergleich wirklich noch sehr wenig – das Unternehmen ist aber zuversichtlich, dass es schon bald mehr werden und sich das kontaktlose Zahlen durchsetzen wird.

Der Sprecher betont, dass bei Satispay keine Kreditkarte zur Registrierung nötig sei, wie bei vielen anderen Diensten. IBAN, Handynummer und Personalausweis reichten aus, um sich anzumelden.

Zudem müssen die Nutzerinnen und Nutzer ein Wochenbudget festlegen, „so behalten sie ihre Ausgaben im Auge“, sagt er. Das Budget werde dann von Woche zu Woche wieder aufgeladen und kann immer auch angepasst werden. Auch gibt es die „Sparbüchsen“-Funktion: Hier können die Nutzer ein eigenes Sparschwein erstellen und es mit Geld aus ihrem Budget oder Cashback von den Einkäufen füllen – völlig digital natürlich.

Verbraucherzentrale: Mobiles Bezahlen ist vergleichsweise sicher

Zudem könnten Geschäfte und Restaurants, die Abholung und Lieferung anbieten, Bestellungen entgegen nehmen, kontaktlos kassieren und sich von den Kundinnen und Kunden bei Rückfragen anrufen lassen.

Für die Nutzer sei von Vorteil, dass sie sich über die App anzeigen lassen können, welche Geschäfte und Lokale Satispay benutzen.

Die Verbraucherzentrale Berlin hat bislang noch keine Erfahrungsberichte zu Satispay. Die gängigsten Bezahlmodelle per Smartphone seien Google Pay für Android-Geräte oder Apple Pay für iPhones. Auch mit dem Kundenbindungssystem Payback und der Bonuskarte können Kunden mobil zahlen.

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Doch wie sicher ist das kontaktlose Zahlen bislang? Laut Verbraucherzentrale treffen hier zwei Systeme aufeinander, die bei Verbraucherinnen und Verbrauchern oft Skepsis hervorrufen: Kreditkarte und Smartphone.

Doch das mit NFC (Nearfield Communications) ausgestattete Smartphone sei eine vergleichsweise sichere Technologie, heißt es in der Verbraucherzentrale. Die Daten, die vom Mobiltelefon zum Datenterminal beim Händler gesendet werden, seien keine 1:1-Übertragung, sondern eine verschlüsselte Kopie.

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