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© dpa/Jörg Carstensen

„Müssen der Realität ins Auge sehen“: Berlins Finanzsenator verteidigt Aussagen zur Personalentwicklung

Die Hauptpersonalrätin der Verwaltung kritisiert Stefan Evers für seine Ankündigung, die Beschäftigtenzahl werde sinken. Der Senator verweist auf einen harten Wettbewerb.

Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU) hat seine Äußerungen, wonach die Berliner Verwaltung in Zukunft mitunter mit weniger Personal auskommen muss, verteidigt. „Die demografische Entwicklung bedeutet einen immer härteren Wettbewerb um gute Köpfe. Dieser Realität müssen wir ins Auge sehen“, sagte Evers dem Tagesspiegel.

Zuvor hatte die Hauptpersonalrätin der Berliner Verwaltung, Daniela Ortmann, Evers für seine Aussagen kritisiert. Der „Berliner Morgenpost“ sagte Ortmann: „Die Frage ist, mit welcher Haltung man rangeht. Wenn ich von vorneherein aufgebe und sage, es geht sowieso nicht, dann besteht die Gefahr, nicht alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um genug Personal an Bord zu kriegen.“

Evers hatte unter anderem im Tagesspiegel darauf hingewiesen, dass in der Berliner Verwaltung schon heute 7000 Stellen nicht besetzt werden können. Der CDU-Politiker glaubt, dass die Lage bis 2030 wegen des demografischen Wandels und der großen Konkurrenz um Fachkräfte noch schwieriger werden wird. Deshalb werde die Attraktivität als Arbeitgeber „eines der Hauptthemen seiner Amtszeit“ werden, die geplante Anhebung der Gehälter auf Bundesniveau sei dafür nur eine von vielen Stellschrauben. Auch Anwendung auf Basis Künstlicher Intelligenz will Evers stärker in die Verwaltung integrieren.

„Mit Frau Ortmann und dem Personalrat bin ich dazu in guten und konstruktiven Gesprächen“, sagte Evers dem Tagesspiegel. „Ich habe nicht den Eindruck, dass wir die vor uns liegenden Herausforderungen unterschiedlich bewerten.“

In den vergangenen Jahren stieg die Beschäftigtenzahl in der Berliner Verwaltung kontinuierlich an. Zurzeit arbeiten etwas mehr als 130.000 Beschäftigte für Berlin, davon rund 105.000 in der Hauptverwaltung und rund 25.000 in den Bezirken. Doch die Herausforderungen sind groß: Aktuell erreichen jährlich rund 2500 Beschäftigte das Pensionsalter. Diese Zahl wird sich bis zum Ende des Jahrzehnts verdoppeln.

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