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Die S-Bahn in der Schieflage. Nach dem Winterchaos fordern Politiker jetzt die Kündigung des Verkehrsvertrages.

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Nach Winterchaos: Grüne fordern Ausstieg aus S-Bahn-Vertrag

Mit Blick auf das erneute Winterchaos bei der S-Bahn verlangt die Brandenburger Grünen-Fraktion einen Ausstieg aus dem Verkehrsvertrag.

Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg müssten die Verträge mit der S-Bahn Berlin GmbH kündigen, forderte Verkehrsexperte Michael Jungclaus am Freitag in Potsdam. Der Betrieb müsste dann zwar im Rahmen einer Auferlegung bis zum Ende der Vertragslaufzeit 2017 von der S-Bahn Berlin GmbH weiter geführt werden. Danach wäre jedoch der Weg für ein neues Betriebsmodell frei.

Jungclaus warf dem Unternehmen und seinem Mutterkonzern Deutsche Bahn AG „komplettes Versagen“ vor. Die Bahn habe im Februar versprochen, eine Wiederholung der chaotischen Zustände des Winters 2009/10 sei künftig ausgeschlossen. „In Wahrheit erleben wir gerade den Aufguss des S-Bahn-Chaos vom vergangenen Jahr. Ein großer Teil der S-Bahnen kann nicht eingesetzt werden. Die Fahrgäste warten frierend darauf, dass irgendwann eine S-Bahn eintrifft“, monierte der Grünen-Politiker. Mitte der Woche seien nur 60 Prozent der vertraglich zugesicherten Züge im Einsatz gewesen.

Den Vorschlag von Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD), die Fahrgäste nun erneut zu entschädigen, bezeichnete Jungclaus als „völlig unzureichend“. Dass für nicht erbrachte Leistungen nicht bezahlt werde, müsse selbstverständlich sein. Viel wichtiger sei, dass die S-Bahn-Kunden verlässlich ihr Ziel erreichen. Die S-Bahn Berlin GmbH brauche für einen reibungslosen Verkehr offenbar eine bessere Wartung des Schienennetzes, Ersatzzüge, zusätzliche Werkstätten und mehr Personal. (dapd)

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