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Willkommen im Jetzt. Das ist der Bahnhof Spandau: Vier Fernbahngleise (plus ein Gütergleis ganz hinten), dazu zwei S-Bahngleise. Das Foto entstand vom Rathausturm. In der Lücke zwischen Bahnhof und Einkaufszentrum (Bj 2001) sollte übrigens mal der Transrapid haltenn.

© Kai-Uwe Heinrich

Namenstaufe in Berlin: Spandau kriegt eine eigene S-Bahn

Eine Taufe mit Spreewasser? Igitt! Spandau bekommt eine eigene S-Bahn. Die Weihung ist speziell. Eingeladen sind auch alle von drüben - aus Berlin.

Der Bahnhof Spandau ist ein ziemlich spezieller Bahnhof. Ein Nadelöhr für ICE-Züge, die Regionalbahnen immer rappelvoll. Das Glasdach: wunderbar elegant und irre lang - das angeblich längste in ganz Deutschland (und entworfen von den Architekten des Flughafen BER, aber das nur am Rande). Am Wochenende wird am Bahnhof gefeiert: Der S-Bahnchef reist, pardon!, aus Berlin an und tauft eine S-Bahn. Der Name: "Spandau".

Wird die S-Bahn verlängert?

Das macht die S-Bahn seit einigen Monaten mit ihren Zügen, nun ist Spandau dran - Anlass ist das "Havelfest", das von Freitag, 12. Juni, bis Sonntag, 14. Juni am Lindenufer stattfindet (Freitag: 18-24 Uhr; Samstag: 11-24 Uhr, Sonntag: 11-20 Uhr). Und weil die Spandauer ein spezielles Verhältnis zu den Berliner nachgesagt wird, spritzen S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner und Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank (SPD) natürlich kein Spreewasser auf den Zug, sondern ein paar edle Tropfen aus der dösenden Havel.

Der Fluss befindet sich gleich neben dem Bahnhof. Das Wasser wird am Nachmittag unterhalb der Havelbrücke entnommen; der kleine Festakt findet um 15.30 Uhr statt. "Eingeladen", teilt die S-Bahn dann auch ganz im Spandauer Jargon mit, "sind alle Einwohner des Bezirks und „natürlich“ die Nachbarn aus Berlin".

Nach Falkensee oder ins Falkenhagener Feld?

Der S-Bahn-Zug „Spandau“ startet den Angaben zufolge um 15.58 Uhr zu seiner Jungfernfahrt nach Strausberg. "Dort wird 14 Tage später gleich weiter gefeiert. Im Rahmen des 775-jährigen Stadtjubiläums erhält ein weiterer rot-gelber Zug am 27. Juni den Namenszug „Strausberg“, teilte die S-Bahn mit.

Die S-Bahn fährt erst seit 1998 wieder nach Spandau; der Bezirk war damit der letzte, der ans Netz angeschlossen worden ist. Die Spandauer nutzten bis dahin vor allem die U-Bahn, die seit 1984 nach Spandau rollt und damals von Helmut Kohl eröffnet worden ist - und natürlich die vielen, vielen BVG-Busse. Der Busknotenpunkt Rathaus Spandau gilt nach dem Bahnhof Zoo als der zweitgrößte der Stadt. Heute nutzen die S-Bahn nach Konzernangaben täglich 20.000 Menschen. Ob die S-Bahn verlängert wird, wird seit Jahren diskutiert - im Raum stehen Verlängerungen nach Falkensee oder auch ins Falkenhagener Feld.

Lust auf eine kleine Stadtrundfahrt? Die S5 nach Strausberg ist mit fast 100 Minuten Fahrzeit die längste der Stadt - nur noch übertroffen von der S1 (Oranienburg-Wannsee), die zwar ein paar hundert Meter auf die Strecke bringt, aber nicht so lange unterwegs ist. Wir leidenschaftlichen S-Bahnfahrer vom Tagesspiegel haben in unseren Fotoarchiven gestöbert und beide Strecken als Fotogalerie zusammengestellt - unter diesem Tagesspiegel-Link zur S5 oder unter diesem Tagesspiegel-Link zur S1. Viel Spaß!

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