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Heim auf Zeit. In diesen Gebäuden auf dem ehemaligen Klinikareal leben bereits Flüchtlinge.

© imago/Bernd Friedel

Update

Polizei regt Obduktion an: Toter auf Gelände von Berliner Flüchtlingsankunftszentrum soll Obdachloser aus Polen sein

Auf dem ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Campus in Reinickendorf ist ein toter Mann gefunden worden. Es soll sich wohl nicht um einen Asylbewerber handeln.

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Bei dem Mann, der am Dienstag leblos auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Berlin gefunden wurde, soll es sich nach ersten Erkenntnissen um einen polnischen Staatsangehörigen ohne festen Wohnsitz handeln. Das sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch auf Tagesspiegel-Anfrage. Zum Alter des Mannes machte sie keine Angaben.

Auf dem Gelände befindet sich die Berliner Erstanlaufstelle für Asylsuchende. Der Tote war am Dienstag von einem Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes in einem kleinen Wäldchen abseits der üblichen Wartebereiche der Asylbewerber gefunden worden. In der Nähe der ehemaligen Nervenklinik treffen sich häufig Obdachlose, konsumieren harte Drogen wie Heroin.

Die Todesursache war ebenso wie der Zeitpunkt des Todes auch am Mittwoch noch unklar. Die Leiche des Mannes soll nach Tagesspiegel-Informationen schon „eine Weile“ an dem Fundort gelegen haben. Die Polizei hat nach Angaben der Sprecherin eine Obduktion angeregt. Der Fall solle im Laufe des Tages an die Staatsanwaltschaft übergeben werden, die dann über eine mögliche Obduktion und deren Zeitpunkt entscheide.

Der Fall ist durch seinen Ort politisch dennoch brisant: Zuletzt war von Überlastung des Flüchtlingsregistrierungszentrum des LAF auf dem ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Campus die Rede. Dem Tagesspiegel liegen Bilder von vermüllten Wiesen und überquellenden Abfalleimern vor.

Immer mehr Menschen pro Woche melden sich in Reinickendorf, um sich als Asylbewerber zu registrieren. Viele müssen zumindest vorerst abgewiesen werden, sie kriegen Termine teils Wochen später. Ihre Schlaforte sind zumeist unbekannt. Zuletzt waren deshalb auch die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden, externe Dienstleister sollen die Mitarbeiter des LAF bei ihrer Arbeit unterstützen.

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