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Die Baugrube des Hochhauses befindet sich direkt neben dem Tunnel der U2. Darunter kreuzt der Tunnel der U5.

© picture alliance/ZB/euroluftbild.de

Sperrung am Alexanderplatz: U2 fährt ab 28. August wieder durch – BVG will Fahrgästen eine Freude machen

Der BVG-Vorstand verspricht, dass die U2-Sperrung in Mitte Ende August aufgehoben wird – und beruhigt wegen des Wassereinbruchs bei der U5.

Die Schäden an den Tunneln der U-Bahn am Alexanderplatz sind aus Sicht der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) unter Kontrolle. Das gelte sowohl für den abgesackten und nunmehr stabilisierten Tunnel der U2 als auch für die Feuchtigkeit, die in den darunterliegenden Tunnel der U5 eingedrungen ist.

BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt sagte am Mittwoch im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses, dass die seit Oktober 2022 stark eingeschränkte U2 ab Ende August wieder in beiden Richtungen durchfahren könne. Nachdem der Tunnel durch Injektionen in den Boden stabilisiert worden sei, „sind wir aktuell dabei, die Schienen neu zu verlegen“.

Fachleute hatten die Befürchtung geäußert, dass die Schäden an dem Tunnel gravierender sind als bisher bekannt, nachdem auch in den Tunnel der U5 Wasser eingedrungen war. Dieser Tunnel kreuzt unterhalb der U2 und befindet sich ebenfalls nur wenige Meter von der Hochhausbaustelle entfernt.

„Wir haben das keinesfalls auf die leichte Schulter genommen“, sagte Erfurt. Gutachten von Sachverständigen hätten ergeben, dass in den Tunnel Grundwasser eingetreten sei, aber keine ernsten Folgen oder Betriebseinschränkungen zu befürchten seien.

Das Vorhaben schien extrem sicher.

Oktay Yurdakul, Technische Aufsichtsbehörde

Oktay Yurdakul von der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) beim Senat sagte, dass noch nicht klar sei, warum die Tunnelwand abgesackt sei. Nach mehreren vorab eingeholten Gutachten von Prüfstatikern „schien das Vorhaben extrem sicher“. Man warte gespannt auf das Verfahren zur gerichtlichen Beweissicherung, um Klarheit zu bekommen. Grundsätzlich sei zum einen jeder Fall anders und zum anderen immer Bewegung im Boden. Über Sensoren werde sichergestellt, dass kritische Grenzen erkannt würden wie in diesem Fall. Die BVG habe richtig entschieden, indem sie das Gleis gesperrt habe.

Der BVG-Tunnel am Alexanderplatz war vier Zentimeter abgesackt

Der Tunnel war um bis zu vier Zentimeter abgesackt und wurde nach Angaben von Hochhaus-Bauherr Covivio inzwischen um fünf Millimeter angehoben. Die leichte Hebung hat nach Auskunft von Erfurt genügt und soll zugleich verhindern, dass durch stärkere Bewegungen größere Schäden an der mehr als 100 Jahre Betonkonstruktion entstehen könnten. Erfurt sagte, dass die vorab geschlossene „Nachbarschaftliche Vereinbarung“ mit Covivio sehr sinnvoll gewesen sei, um im Streitfall gewappnet zu sein.

Die finanziellen Folgen für die BVG seien bisher nicht zu beziffern. Die Kosten der Reparatur habe Covivio vollständig übernommen. Für die Wiederaufnahme des Betriebs am 28. August – ein Montag – „werden wir uns für die Fahrgäste etwas einfallen lassen“, versprach Erfurt. „Sollten wir gesicherte Informationen haben, dass es zu Verzögerungen kommt, werden wir Sie informieren“, versprach der BVG-Vorstand dem Parlamentsausschuss. Die Linksfraktion hatte das Thema auf die Tagesordnung gesetzt.

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