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Sven Herzberger (parteilos).

© dpa/Patrick Pleul

Update

Stichwahl in Dahme-Spreewald: Sven Herzberger will als neuer Landrat „nicht spalten, sondern zusammenführen“

Bei der Landratswahl im brandenburgischen Dahme-Spreewald holt Sven Herzberger 64,8 Prozent der Stimmen und setzt sich gegen die AfD durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 48 Prozent.

| Update:

Im Landkreis Dahme-Spreewald hat der parteilose Bewerber Sven Herzberger am Sonntag die Stichwahl um den Posten des künftigen Landrats klar gewonnen.

Herzberger lag nach Auszählung aller 256 Wahlkreise am Sonntagabend mit 64,8 Prozent der Stimmen uneinholbar vorn. Damit setzte er sich gegen AfD-Kandidat Steffen Kotré durch, der 35,2 Prozent holte. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 48 Prozent.

Im ersten Wahlgang am 8. Oktober hatte keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erlangt. Kotré und Herzberger kamen jeweils auf rund 35 Prozent der Stimmen, wobei der AfD-Bewerber knapp vorn lag. Die Amtszeit des neuen Landrats beginnt am 1. März 2024. Noch-Landrat Stephan Loge (SPD) scheidet nach knapp 16 Jahren aus dem Amt.

Den 54-jährigen Zeuthener Bürgermeister Sven Herzberger unterstützten bei der Wahl alle Parteien außer die AfD. Die AfD wollte als Rechtsaußenpartei mit ihrem Bewerber Kotré an den Erfolg im thüringischen Sonneberg anknüpfen – dort stellt sie den deutschlandweit ersten AfD-Landrat. Herzberger hatte betont, es brauche einen Landrat, der „verbindet und nicht spaltet“. Er selbst bezeichnete sich als integrierenden Menschen.

Herzberger zeigt sich beeindruckt

Der 52-Jährige Kotré, der im Havelland lebt, setzte auf die Mobilisierung der bisherigen Nichtwähler. Herzberger war vor allem nahe Berlin stark. Bei der Briefwahl war Herzberger deutlich stärker, lag aber auch in der Urnenwahl vorn. 

„Dass so viele Leute für ein weltoffenes und tolerantes Dahme-Spreewald gestimmt haben, das ist schon echt beeindruckend“, sagte Herzberger der Deutschen Presse-Agentur. Mit so einem klaren Sieg habe er nicht gerechnet. Als neuer Landrat werde er „nicht spalten, sondern zusammenführen“.

AfD-Bewerber Kotré wird dem rechten Rand der Partei zugeordnet. Der Bundestagsabgeordnete war nach Angaben des Aktionsbündnisses Brandenburg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus Unterstützer des völkisch-nationalistischen „Flügels“. Der AfD-Landesverband wird vom Verfassungsschutz Brandenburg seit 2020 als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft, die AfD hält die Einstufung für falsch. (mit dpa)

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