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Das Fusion-Festival in Lärz im Jahr 2016.

© imago images / Frank Brexel

"Mehr Fakten und weniger Dope reinziehen": Veranstalter kündigen Fusion-Festival 2021 an – und kritisieren Teilnehmer von Coronademos

Das Musikfestival in Lärz soll laut Veranstaltern im kommenden Jahr auf zwei aufeinander folgende Termine aufgeteilt werden. Die Tickets werden deutlich teurer.

Ungeachtet der coronabedingten Einschränkungen soll es Mitte 2021 wieder das alternative „Fusion“-Festival geben – allerdings etwas verändert und deutlich teurer.

Wie der Verein Kulturkosmos (Berlin) als Veranstalter auf seiner Internetseite bekannt gegeben hat, soll die „Fusion“ in Lärz (Mecklenburgische Seenplatte) an zwei aufeinander folgenden Wochenenden ab Ende Juni geteilt werden. Zugelassen werden sollen jeweils 35.000 Gäste.

In einer Mitteilung der Veranstalter heißt es: „Wir haben eine lang diskutierte Entscheidung getroffen, in der Hoffnung, dass wir damit das Festival auch in Corona-Zeiten realisieren können.“ Man habe sich entschieden, das Festival 2021 „in seiner Größe zu halbieren und auf zwei hintereinanderliegende Wochenenden zu verteilen. Ein Festival, gesplittet in zwei Gästeteams, verteilt auf zwei Wochenenden!“ Die Termine sind nach Angaben der Veranstalter am 24. bis 27. Juni 2021 sowie am 1. bis 4. Juli 2021.

Besucher des Festivals müssten sich aber im Vorfeld entscheiden, ob sie den höheren Ticketpreis – 205 statt bisher 130 Euro – bezahlen wollen.

Das Festival war 2020 wegen der Corona-Krise abgesagt worden. Damals für 130 Euro erworbene Tickets behalten laut Veranstalter aber ihre Gültigkeit für 2021 – wenn der Aufpreis gezahlt wird. Dieser sei unter anderem nötig, weil sich der Aufwand durch die Abstands- und Hygieneregeln deutlich erhöht habe. Die Absprachen mit den Behörden stünden allerdings generell noch aus.

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Veranstalter wollen "realitätsbezogenes Hygienekonzept" erstellen

Ein konkretes Hygienekonzept legen die Veranstalter noch nicht vor. Man könne aber davon ausgehen, schreiben sie, nächstes Jahr mit zusätzlichen Auflagen konfrontiert zu werden und wolle deshalb ein "realitätsbezogenes Hygienekonzept erstellen". Die Auflagen könnten eine Maskenpflicht beinhalten, sowie aktuelle oder vor Ort Corona-Tests. Von einer lückenlosen Erfassung aller Besucher auf dem Festivalgelände müsse man ausgehen, ebenso davon, dass Abstand eingehalten werden müsse.

Fusion distanziert sich von Verschwörungstheoretikern

Weiter appellierten die Veranstalter an die Vernunft ihrer Gäste: Sie sollten keinesfalls mit Verschwörungstheoretikern, Coronaleugnern oder Rechtsextremen gemeinsame Sache machen. Grund dafür ist, dass einige Bekannte oder frühere Gäste der Fusion an den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen teilgenommen haben sollen.

„Das Nazipack und ihre Reichskriegsflaggen waren [dort] unübersehbar, aber niemand distanziert sich von den Rechten, alle scheinen sich im braun-bunten Protestmob pudelwohl zu fühlen“, schreiben die Veranstalter. Wer dort mitmarschiert sei, solle sich in Zukunft überlegen, auf welcher Seite er stehen wolle. „Aber wenn bei euch schon das Scharnier klemmt, solltet ihr euch vielleicht mal mehr Fakten und weniger Dope reinziehen oder besser zu Hause bleiben und einfach das Internet ausschalten.“

Auch andere Festivals wie Wacken, Hurricane und Deichbrand wurden 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt.

Die „Fusion“ gilt mit etwa 70.000 Gästen als eines der größten Musik- und Kulturfestivals in Deutschland. Wegen der Corona-Krise sind Großveranstaltungen derzeit aber bundesweit noch untersagt. (dpa,tsp)

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