Veranstaltung in Berlin-Weißensee: Brotfabrik sagt prorussische Filmvorführung ab
Eine geplante Filmvorführung der Putin-Propagandistin Alina Lipp am Sonntag ist nach Absage der Brotfabrik geplatzt. Diese bezieht deutlich Stellung und fühlt sich getäuscht.
Zwei geplante Veranstaltungen des Kulturkreises Pankow zum Ukrainekrieg werden nicht in der Brotfabrik in Berlin-Weißensee stattfinden. Ursprünglich hatte der Kulturkreis für Sonntag zu einer Filmvorführung geladen, bei der zwei Dokumentationen der Deutsch-Russin Alina Lipp gezeigt werden sollten.
Auch ein für Montag geplanter Vortrag des Kulturwissenschaftlers Hauke Ritz in den Räumlichkeiten der Brotfabrik am Caligariplatz wurde von der Kultureinrichtung abgesagt. Beide Veranstaltungen standen unter dem Motto „Der Ukrainekrieg und die Krise des Westens“.
In einem ausführlichen Statement zeigten sich die Verantwortlichen der Brotfabrik „schockiert über die politische Instrumentalisierung des Hauses“. So sei bei der privaten Anmietung durch den Kulturkreis Pankow zu keinem Zeitpunkt von einer politischen Veranstaltung die Rede gewesen.
Selbstverständlich lehnen wir die Propaganda von Alina Lipp und anderen Akteuren entschieden ab!
Die Brotfabrik in einem Statement zur Absage der Veranstaltungen
Die Brotfabrik bedankt sich in der Mitteilung außerdem für die vielen kritischen Zuschriften und Kommentare in den sozialen Netzwerken, die zeigten „wie aufmerksam und politisch sensibel“ die Menschen in der „Mitwelt“ der Kultureinrichtung wären. Weiter heißt es: „Selbstverständlich lehnen wir die Propaganda von Alina Lipp und anderen Akteuren entschieden ab!“
Für den Kulturkreis Pankow ist nach Angaben des vereinseigenen Impressums die Pankower Direktkandidatin der Kleinstpartei „Die Basis“, Conny Bruhn, verantwortlich. Die Partei entstand zu Beginn der Corona-Pandemie und gilt als eng vernetzt mit der Querdenken-Szene. Einige Mitglieder der Partei fielen in der Vergangenheit immer wieder durch antisemitische oder den Nationalsozialismus verherrlichende Äußerungen auf.
[Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, dass Kandidaten der Partei „Die Basis“ in der Vergangenheit immer wieder durch antisemitische oder den Nationalsozialismus verherrlichende Aussagen auffielen. Da zuvor allein Frau Bruhn als „Kandidatin“ genannt wurde, konnte der unwahre Eindruck entstehen, dass sie hier als Äußernde gemeint war. Wir haben den Artikel daher angepasst.]
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