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Marc Böttcher übernahm den ITDZ-Vorstand zum 1. Januar 2020.

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Exklusiv

Vorstand reicht Kündigung ein: Berlins IT-Dienstleistungszentrum braucht neue Führung

Nach etwas mehr als drei Jahren im Amt kündigt Marc Böttcher seinen Abschied an. Bis Ende September muss die Nachfolge geklärt sein.

Das für die Digitalisierung der Berliner Verwaltung zuständige IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) braucht eine neue Führung. Vorstand Marc Böttcher verlässt das Unternehmen zu Ende September. Über seine Kündigung hat Böttcher Tagesspiegel-Informationen zufolge am Dienstag die Mitglieder des ITDZ-Verwaltungsrates informiert.

Über die Gründe für die Kündigung Böttchers, der bereits vor der Übernahme des Chefpostens Anfang 2020 erst gekündigt und diesen Schritt dann wieder rückgängig gemacht hatte, herrscht offiziell Stillschweigen. Dem Vernehmen nach war Böttcher von fehlenden Fortschritten bei der Verwaltungsmodernisierung frustriert. Auch die mangelnde Steuerungsfähigkeit der Innenverwaltung könnte einen Ausschlag gegeben haben.

Ralf Kleindiek (SPD), Chief Digital Officer des Landes und in dieser Funktion auf die Leistungsfähigkeit des ITDZ angewiesen, erklärte im Gespräch mit dem Tagesspiegel: „Ich bedauere die Entscheidung von Marc Böttcher. Sie hat mich und die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates überrascht.“

Kleindiek betonte die Bedeutung der Handlungsfähigkeit des ITDZ und kündigte an, gemeinsam mit Böttcher einen Weg sondieren zu wollen, diese aufrechtzuerhalten. „Wichtig ist, jetzt stabile Verhältnisse zu gewährleisten“, sagte Kleindiek.

Offen ist, wer und wie viele Vorstände Böttcher nachfolgen. Im September waren Überlegungen öffentlich geworden, die Vorstandsstruktur des ITDZ zu verändern und das Unternehmen künftig von drei Spitzen führen zu lassen. Eine entsprechende Gesetzesänderung war für Anfang 2023 angestrebt, wurde durch die Wahlwiederholung allerdings vorerst verschoben.

Kleindiek zeigte sich zuversichtlich, dass dieses Vorhaben im Fall des Zustandekommens einer schwarz-roten Koalition dann auch final umgesetzt werden kann und erklärte: „Ich halte diesen Schritt nach wie vor für richtig.“

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