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Stolpersteine putzen in Berlin.

© Foto: Jörg Carstensen

Als Zeichen gegen Antisemitismus : Stolpersteine putzen in Berlin zum Jahrestag der Novemberpogrome

Verbände rufen zum Gedenken an die Pogromnacht vor 84 Jahren wieder dazu auf, Stolpersteine zu reinigen. Einen ersten „Putzspaziergang“ gibt es am Samstag in Berlin.

In Gedenken an die Pogromnacht vor 84 Jahren sollen in Berlin am nächsten Mittwoch (9. November) mancherorts sogenannte Stolpersteine geputzt werden. Traditionell rufen Verbände in Deutschland bereits seit mehreren Jahren dazu auf, am Jahrestag der Novemberpogrome die Stolpersteine zu reinigen.

So lädt etwa der Kreisverband der Grünen in Tempelhof/Schöneberg zu gemeinsamen „Putzspaziergängen“ am Abend ein. Auch die Nachbarschaftsinitiative „Leben im Parkviertel“ lädt zu einem solchen Spaziergang ein – allerdings schon an diesem Samstag (5. November) von 13 bis 16 Uhr im Wedding.

Die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine erinnern an ermordete Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle sowie politisch Verfolgte im Nationalsozialismus. Europaweit gibt es inzwischen durch die Mithilfe verschiedener Vereine mehr als 96 000 solcher Gedenksteine. Demnig legte den ersten Stein 1992 selbst und feierte vor kurzem seinen 75. Geburtstag.

Die als Pogromnacht bekannte Gewaltwelle gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 verwüsteten Nationalsozialisten etwa 7500 jüdische Geschäfte und Einrichtungen in Deutschland. Historiker gehen von mehr als 1300 Menschen aus, die in Folge des Pogroms ums Leben kamen. Mehr als 30 000 Juden wurden in Konzentrationslager verschleppt. (dpa)

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