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Die erste Kundin, Caroline Lennon, mit der „Harry“-Biografie im Waterstones Bookshop in London.

© IMAGO/i Images/Stephen Lock

Update

Brisante Autobiografie: Prinz Harry ist bei den Briten so unbeliebt wie nie zuvor

In Interviews und auch in seinem heute veröffentlichten Buch „Reserve“ teilt Prinz Harry gegen die britische Presse und Krone aus. Seiner Beliebtheit nützt das nicht – ganz im Gegenteil. 

| Update:

Die Meinungsforscher des Instituts YouGov fragen die britische Öffentlichkeit seit Jahren, welche Meinung sie zu Mitgliedern des Königshauses hat – darunter auch Prinz Harry, der zweitgeborene Sohn von König Charles III.

Seit Harry und seine Frau, die Schauspielerin Meghan Markle, 2020 von England in die USA gezogen sind, haben beide eine kritische Position gegenüber der britischen Monarchie zum Ausdruck gebracht – vor allem in den vergangenen Tagen und Wochen. Das dürfte sich auf die Umfragen ausgewirkt haben.

Die Online-Ausgabe der britischen Boulevardzeitung „Daily Mail“ hat sich eingehender mit einer aktuellen YouGov-Umfrage beschäftigt. Dabei wurden mehr als 1600 Bürger:innen des Vereinigten Königreichs am 5. und 6. Januar gefragt, welche Meinung sie zu Prinz Harry haben.

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Zum Zeitpunkt der Umfrage waren alle Teile der Netflix-Doku-Serie „Harry & Meghan“ bereits erschienen und es wurde in den Medien über Auszüge aus Harrys am 10. Januar veröffentlichter Autobiografie „Reserve“ berichtet. Die britische Öffentlichkeit reagierte auf Harrys Anschuldigungen gegenüber seiner royalen Familie offenbar mehrheitlich mit Ablehnung.

64 Prozent haben eine schlechte Meinung zu Prinz Harry

Wie die „Daily Mail“ berichtet, gaben 64 Prozent in der YouGov-Umfrage an, dass sie eine negative Meinung zu Prinz Harry haben. Nur 26 Prozent sehen den Prinzen in einem positiven Licht, schreibt das britische Boulevardmagazin.

Die bei „Daily Mail“ gezeigten Beliebtheitsumfragen zu Prinz Harry reichen zurück bis zum Juni 2011. Das Ergebnis: Noch nie war der Wert so schlecht wie aktuell. Er liegt unterm Strich bei minus 38 Prozent. Die negativen Bewertungen überwiegen also deutlich.

Auffällig in der Langzeitbetrachtung ist das Jahr 2021, als die negative Stimmung gegenüber Harry erstmals überwog. Im März 2021 wurde ein TV-Interview mit Meghan Markle und Harry ausgestrahlt, in dem das Paar der britischen Königsfamilie rassistische Tendenzen vorwarf und offen die britische Boulevardpresse kritisierte.

Auch Herzogin Meghan Markle ist bei den Briten offenbar so unbeliebt wie nie zuvor: Ihre Popularität wird mit minus 42 Prozent angegeben.

Der neueste Angriff auf die Krone: Harrys Autobiografie „Reserve“

Nach tagelangen Enthüllungen und Diskussionen ist die Autobiografie von Prinz Harry nun weltweit im Buchhandel erhältlich: In Harrys Heimatland Großbritannien erschien das mit Spannung erwartete Buch am Dienstag um Mitternacht, einige Buchläden hatten für besonders ungeduldige Royals-Fans extra ihre Türen geöffnet.

Hierzulande ist das Buch mit dem Originaltitel „Spare“ unter dem Titel „Reserve“ im Handel erschienen. Der jüngere Sohn des britischen Königs Charles III. rechnet in dem gut 500 Seiten langen Buch mit der britischen Klatschpresse ab und wirft den Royals unter anderem vor, seiner Frau Meghan nicht den Rücken gestärkt zu haben.

Prinz Harry betont sein Interesse an einer Aussöhnung mit den Royals, richtet zugleich aber zahlreiche Vorwürfe gegen einige Mitglieder der britischen Königsfamilie, darunter Charles' Frau Camilla, Thronfolger Prinz William und dessen Frau Kate. Eigentlich sollte der Inhalt bis zur offiziellen Veröffentlichung geheim bleiben. In Spanien war das Buch am Donnerstag aber irrtümlich einige Stunden im Handel, seitdem rissen die Enthüllungen nicht ab.

Hunderttausende Male verkauft

Nach Angaben seines Verlages sind Prinz Harrys Memoiren bereits 400.000 Mal verkauft worden. Das teilte der Verlag Transworld Penguin Random House am Dienstagnachmittag mit. Zu den verkauften Exemplaren zählen neben den Hardcover-Ausgaben auch E-Books und Hörbücher.

„Wir haben immer gewusst, dass dieses Buch fliegen würde, aber es übertrifft sogar unsere optimistischsten Erwartungen“, sagte Larry Finlay, Geschäftsführer des Verlages, der Nachrichtenagentur PA zufolge. „Soweit wir wissen, sind die einzigen Bücher, die sich am ersten Tag mehr verkauft haben, die mit dem anderen Harry (Potter).“

Erster Sex, Drogen und Afghanistan

In den vorab bekannt geworden Passagen geht es unter anderem um Harrys ersten Sex und den Drogenkonsum in seiner Jugendzeit. Er berichtet, während seines Afghanistan-Einsatzes 25 Menschen getötet zu haben.

Kurz vor dem Verkaufsstart hatte Harry mehreren Fernsehsendern Interviews gegeben. Darin beteuerte er unter anderem, er habe der Königsfamilie (anders als von der britischen Presse dargestellt) nicht Rassismus vorgeworfen, sondern lediglich unbewusste Vorurteile. Äußerungen von Harry und seiner Frau Meghan waren in einem aufsehenerregenden Interview mit der US-Moderatorin Oprah Winfrey im März 2021 mehrheitlich als Rassismus-Vorwurf verstanden worden und hatten für große Aufregung gesorgt.

Harrys älterer Bruder Prinz William betonte damals vor Journalisten, die Royals seien „keineswegs eine rassistische Familie“. Prinz Harry berichtete in Interviews, dass er keinen direkten Kontakt zu seinem Bruder William mehr pflege und auch mit seinem Vater „seit einer ganzen Weile“ nicht mehr gesprochen habe. Er lebt mit seinen beiden kleinen Kindern und seiner Frau Meghan in deren Heimat Kalifornien. (mit AFP/dpa)

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