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Geld, Lobbyismus, Wählerstimmen: Wieso hat der Alkohol dieses Land so fest im Griff?

Alkohol ist allgegenwärtig, obwohl er für den Einzelnen und die Gesellschaft sehr schädlich ist. Wie kann das sein? Eine Spurensuche.

„Es gibt keinen Schuldigen außer mir selbst. Ich habe die Flasche zum Mund geführt“, sagt Hans, seit sieben Monaten trocken.

„Alkohol ist das stärkste Zellgift, das wir haben“, sagt Burkhard Blienert, der Drogenbeauftragte der Bundesregierung.

„Der politische Einfluss der Alkohollobby verhindert wirksamen Gesundheitsschutz“, sagt der Soziologe Dieter Korczak.

Was die Chemikalie Ethanol, bekannt als Alkohol, im menschlichen Körper anrichtet, hat die Wissenschaft detailliert erforscht. Ethanol ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Schätzungsweise 74.000 Deutsche sterben jedes Jahr an den Folgen des Konsums, 1,6 Millionen sind abhängig. Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge trinken 7,9 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 riskant viel.

Zehn Liter reinen Alkohol, das ist ein ganzer Eimer voll, konsumiert jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Damit zählt Deutschland weltweit zu den Hochkonsumländern. Alkohol zu trinken, ist gesellschaftliche Normalität. Wer nicht mitmacht, muss sich gelegentlich rechtfertigen. Komm schon, nur ein Glas!

Die Bundesregierung spricht von einer „weit verbreiteten, unkritisch positiven Einstellung zum Alkohol“. Der volkswirtschaftliche Schaden liegt bei 57 Milliarden Euro jährlich. Darunter fallen Kosten für Ärzte, Klinikaufenthalte und Medikamente, aber auch Produktionsausfälle durch Krankheit, Arbeitslosigkeit sowie Frühverrentung. Nicht einberechnet sind die Schäden, die durch Unfälle und Gewalttaten unter Alkoholeinfluss entstehen.

Weshalb ist Alkohol trotzdem überall zu kaufen, wird überall beworben, dürfen Hersteller verschweigen, wie giftig er ist? Wieso hat der Alkohol dieses Land so fest im Griff?

Der Mann, dessen Name in diesem Text Hans sein soll, sagt, er habe „immer schon relativ viel getrunken“. Auch vor den Jahren, in denen der Alkohol sein Leben völlig unterspülte und ihn an den Rand der Insolvenz brachte.

Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge trinken 7,9 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 riskant viel.
Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge trinken 7,9 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 riskant viel.

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An einem Vormittag Anfang Juni sitzt der 65-Jährige im Garten der Anonymen Alkoholkrankenhilfe Berlin (AKB) im Ortsteil Dahlem, wo sich alle nur beim Vornamen kennen. Er sagt: „Um an Alkoholsucht zu sterben, musst du nicht kriminell werden.“

Seit 1979 bietet der AKB sechswöchige, ambulante und anonyme Tagestherapie an. Sechs Wochen deshalb, weil Arbeitnehmer über diesen Zeitraum in einem Schwung krankgeschrieben sein können. Wer seinem Chef und seinen Kollegen nicht groß irgendwas erklären will, kann sich rausziehen und der Sucht stellen, den Ängsten und am Ende: sich selbst.

Täglich gibt es beim AKB Therapiegruppen, dazu eine offene Gesprächsrunde am Abend. Geleitet werden die Gruppen sowie auch das Haus von trockenen Alkoholikern. Es gilt die 24-Stunden-Regel. Denk erst mal nur an diesen Tag.

Ich habe mich durch den Tag getrunken.

Hans

In den 80er Jahren kam Hans zum Studieren nach Berlin, gründete ein Unternehmen und eine Familie. Alles lief ziemlich gut, bis nichts mehr gut lief. Als ein Geschäftspartner ihn derbe enttäuschte, begann Hans „ein Jahr lang richtig zu trinken“. Richtig, das hieß eine Flasche Gin oder Wodka am Tag. Die Weltgesundheitsorganisation definiert einen „riskanten Konsum von Alkohol“ mit einem täglichen Glas Sekt bei Frauen und mehr als einem halben Liter Bier bei Männern.

„Ich habe mich durch den Tag getrunken“, erzählt Hans. „Ich war ein klassischer Spiegeltrinker.“ Schon morgens kurz nach dem Aufstehen nahm er den ersten Schluck, nicht in den Kaffee gemischt, sondern direkt aus der Flasche. Vor seiner Ehefrau und den Kindern versuchte er, sein Trinken zu verbergen. „Aber man denkt ja nur, dass das geht“, sagt er.

In der Rückschau könne er nur mutmaßen, wie sehr sich sein Wesen verändert habe. Nach ein paar Schlucken „und mit Fantasie im Kopf“ habe seine Situation immer vielversprechend ausgesehen. Schulden? Wird schon wieder.

Experten fordern: Verfügbarkeit einschränken

Dass ein grundsätzliches Verbot von Alkohol keine Probleme löst, bloß neue schafft, hat die Prohibition in den USA in den 1920er Jahren gezeigt. Stattdessen fordern Suchtexperten, die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit einzuschränken. In Schweden gelang es, den Konsum um 80 Prozent zu senken – unter anderem durch Verteuerung und den ausschließlichen Verkauf in speziellen Geschäften. In den USA ist es verboten, Alkohol im öffentlichen Raum zu konsumieren.

In Deutschland sind derartige Regulierungen undenkbar. Als ein Grund gilt die starke Verflechtung der Alkohollobby mit der Politik.

Ein Donnerstagabend im Juni. Im Erdgeschoss der Landesvertretung von Baden-Württemberg sitzen Anzugträger auf Bierbänken, Reihe an Reihe, vorne die Bühne. Der Deutsche Brauer-Bund (DBB), der Dachverband der Brauwirtschaft, feiert hier den von ihm ins Leben gerufenen „Deutschen Brauertag“.

Die Ehrengäste: von den Grünen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Lisa Badum, Vorsitzende des „Parlamentskreises Braukultur“ im Bundestag. Von der CSU der Abgeordnete Max Straubinger, gleichzeitig Präsident des „Deutschen Instituts für Reines Bier e.V.“. SPD-Mann und amtierender „Botschafter des Bieres“ Carsten Schneider schickt eine Grußbotschaft per Video.

Von der FDP ist Parteivize Johannes Vogel da. Er soll heute offiziell zum neuen „Botschafter des Bieres“ ernannt werden. Diesen Ehrentitel, erfunden vom DBB, trugen auch schon Frank-Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel und Horst Seehofer.

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In vielen Reden wird Alkohol hochgelobt, mit Anekdoten und Witzchen. Bier wird als deutsches Kulturgut gefeiert. Auch als bestes Mittel, um Konflikte auszuräumen, sich nach einem Streit zu versöhnen. Und natürlich als Wirtschaftsfaktor.

Der CSU-Abgeordnete Max Straubinger spricht in seiner Rede aus, was auf jeden Fall verhindert werden müsse: dass nämlich die Bundesregierung ein Werbeverbot für Alkohol beschließe. Die Mehrheit der Deutschen ist laut Umfragen für ein solches Verbot. Experten fordern es schon lange. Im Koalitionsvertrag heißt es nur, die Ampel werde „die Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Alkohol“ verschärfen.

Auf dem Podest direkt hinterm Sprecherpult hängt ein Plakat mit dem Schriftzug „Bier bewusst genießen.“ So heißt die Präventionskampagne, die der Deutsche Brauer-Bund ins Leben gerufen hat. Kritiker sagen, solche Kampagnen dienen der Lobby lediglich als Argument, um Regulation zu verhindern. Nach dem Motto: Wir tun doch bereits etwas gegen das Problem, also kann sich der Staat heraushalten. Kritiker sagen auch, dass es sich bei diesen Kampagnen in Wahrheit um Alkoholwerbung handelt, so positiv wird der Konsum beschrieben, so wenig werden die Folgen benannt.

„Bier bewusst genießen“ ist dafür ein besonders anschauliches Beispiel. Man erfährt auf der Website, dass Pils 0,0 Prozent Fett enthält, dass Bier deutlich weniger Kalorien habe als „vergleichbare Mengen an Wein, Orangensaft oder fettarmer Milch“. Bei Männern bestehe kein Zusammenhang zwischen Bierkonsum und Übergewicht, moderat trinkende Frauen seien im Durchschnitt sogar etwas dünner als Nichttrinkerinnen.

Kein Wort über Krebsgefahr oder Sucht

Der Abschnitt „Wie wirkt Alkohol?“ erklärt, wie schnell Alkohol in der Leber abgebaut wird. Er unterlässt es zu erklären, wie Alkohol die Leber schädigt. Oder das Gehirn. Was auf der Seite komplett fehlt, sind die Wörter Sucht, Abhängigkeit oder Krebs.

Was soll das bitte für eine Präventionskampagne sein, wenn nicht einmal das Risiko einer Sucht benannt wird?

Um die Wirkungslosigkeit von Präventionskampagnen weiß der Soziologe Dieter Korczak. Seit 2012 hat er über 1000 Studien zum Thema untersucht. Derartige Kampagnen könnten das Wissen und die Einstellung der Menschen verändern, kaum aber deren Trinkverhalten. Effektiv seien dagegen laut Studienlage höhere Altersbeschränkungen, Alterskontrollen, Verringerung der Verkaufsstellen sowie höhere Besteuerung.

Der Deutsche Brauer-Bund weiß um seinen Einfluss. Nach eigener Aussage verfügt er über „ein Netzwerk mit Zugang und Akzeptanz bei Ministerien, Politik, Behörden, Wissenschaftlern, Presse und Meinungsmultiplikatoren“, wirkt auf „regionaler, nationaler und europäischer Ebene auf die politischen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen ein“. Daneben existieren etliche weitere umtriebige Lobbygruppen. Es gibt das Deutsche Weininstitut (DWI), den „Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure“ (BSI), auf europäischer Ebene die European Foundation for Alcohol Research (ERAB).

Lobby-Kampagnen erklären, wie schnell Alkohol in der Leber abgebaut wird. Sie erwähnen nicht, wie Alkohol die Leber schädigt.
Lobby-Kampagnen erklären, wie schnell Alkohol in der Leber abgebaut wird. Sie erwähnen nicht, wie Alkohol die Leber schädigt.

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Das Deutsche Krebsforschungszentrum beklagt, die Alkoholindustrie beeinflusse die Forschung durch Unterstützung „wissenschaftlicher Studien, die die negativen Folgen des Alkoholkonsums auf die Gesundheit und die Gesellschaft herunterspielen oder anzweifeln“. Ein anderer, oft gebrauchter Lobbyisten-Trick ist, jeden noch so gemäßigten Ruf nach Regulierung mit dem Vorwurf zu diskreditieren, im Grunde werde Prohibition gefordert. Und die helfe bekanntlich nur der Mafia, wie damals Al Capone. Wer will schon Gesetze, die der Mafia helfen?

Ein weiterer Trick besteht darin, auf der Unterscheidung zwischen „normalem Genuss“ und „Missbrauch“ von Alkohol zu bestehen. Wo diese Grenze allerdings verlaufe, wird selten erwähnt. Auch bei der DBB-Kampagne „Bewusst Bier genießen“ verschweigt man diesen Punkt. Die WHO sagt: „Beim Alkoholkonsum gibt es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge.“ Zum Beispiel werde die Hälfte aller dem Alkohol zurechenbaren Krebsfälle durch „leichten“ bis „moderaten“ Konsum verursacht. Dieses Trinkverhalten sei auch „für einen Großteil aller alkoholbedingten Fälle von Brustkrebs bei Frauen verantwortlich“. Das Gesundheitsrisiko beginne schon beim ersten Tropfen jedes alkoholischen Getränks.

Eine Anfrage des Tagessspiegels, weshalb die Präventionskampagne des Deutschen Brauer-Bunds all dies verschweigt, weder über das Risiko von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen informiert noch über die Gefahr von Abhängigkeit aufklärt, beantwortet der Verband nicht.

Einer, der die jahrzehntelange Untätigkeit der Politik beenden will, ist Burkhard Blienert, der Drogenbeauftragte der Bundesregierung (SPD). Seine Amtsvorgängerin Daniela Ludwig (CSU) hatte behauptet, Alkohol rufe bei „bestimmungsgemäßem Gebrauch“ keine Gesundheitsschäden hervor.

In Deutschland setzt die Alkoholindustrie jedes Jahr mehr als 40 Milliarden Euro um.
In Deutschland setzt die Alkoholindustrie jedes Jahr mehr als 40 Milliarden Euro um.

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Wenn Blienert über Alkohol spricht, klingt das anders. Der massenhafte Konsum, sagt er, sei ein Problem, das in der deutschen Gesellschaft bis heute „nicht thematisiert“ werde. Dem Tagesspiegel erklärt Blienert, wirksame Maßnahmen gegen den Alkoholmissbrauch seien „regelmäßig mit vorgeschobenen Freiheitsargumenten ausgebremst“ worden: „Profit war wichtiger als Gesundheitsschutz!“

In Deutschland setzt die Alkoholindustrie jedes Jahr mehr als 40 Milliarden Euro um, geschätzte 27.000 Arbeitsplätze hängen daran. Neben ihrer ökonomischen Bedeutung und der massiven Lobbyarbeit hat die Industrie zwei weitere Pfründe. Erstens ist Alkohol als legales Rauschmittel in Deutschland tatsächlich historisch und kulturell verankert. Zweitens kann die Industrie auf den Opportunismus der Politik vertrauen: Jeder Versuch, Alkohol zu verteuern oder gar dessen Verfügbarkeit zu begrenzen, wäre ein unpopulärer Vorstoß. Jede Partei, die dies probierte, zöge garantiert Wut auf sich.

Nach einer Umfrage im Auftrag der Bundesregierung befürworten drei Viertel der Deutschen immerhin eine Einführung von Warnhinweisen auf alkoholischen Produkten. Die WHO fordert dies seit Jahren. Besonders auf die Krebsgefahr müsse hingewiesen werden.

Alkoholismus ist eine Krankheit

Ob das Wenige im Koalitionsvertrag Vereinbarte umgesetzt wird, ist sehr fraglich. Auf Anfrage des Tagesspiegels zeigt sich, dass noch keine Anstrengungen zur Umsetzung unternommen wurden. Das Wirtschaftsministerium hält das Gesundheitsministerium für federführend. Das Gesundheitsministerium hält das Landwirtschaftsministerium für federführend, also das Haus von Cem Özdemir, der selbst schon einmal „Botschafter des Bieres“ war und auch im Juni wieder beim „Deutschen Brauer-Tag“ der Lobbyisten mitfeierte. Das Landwirtschaftsministerium erklärt bloß, dass man zu den Plänen aus dem Koalitionsvertrag „keinen neuen Sachstand“ mitteilen könne. Bedeutet: Es gibt keinen Referentenentwurf, nicht mal einen Zeitplan.

Hans, er war mit einem Freund verabredet, fiel irgendwann im Restaurant vom Stuhl. Der Freund rief den Krankenwagen.

Das erste Mal schickte seine Frau ihn in die Entgiftung. Anschließend war er ein Jahr lang in Therapie, zweimal die Woche, Einzel- und Gruppengespräch. „Dann war ich vier Jahre lang nüchtern“, erzählt er.

Als er erneut mit dem Trinken begann, blieb er eine Weile bei maximal zwei Gläsern Wein am Tag. Er habe sich zugetraut, kontrolliert zu trinken, sagt Hans. 2022 war er bei der gleichen Menge Alkohol gelandet wie vor dem ersten Absturz, seine Ehe war zerbrochen, das Haus verkauft, er verschuldet. Dieses Mal fiel er nicht vom Stuhl, er kippte einfach um. Nichts im Magen außer Gin.

Wieder halbwegs bei Sinnen beschloss er: Das war’s. „Man muss mit dem Arsch richtig in der Tinte sitzen“, sagt Hans. Und doch: dass Alkoholismus eine Krankheit ist und er selbst den größten Teil dazu beitragen muss, zu gesunden, hat er erst bei der Anonymen Alkoholkrankenhilfe gelernt.

Schätzungsweise 74.000 Deutsche sterben jedes Jahr an den Folgen des Konsums, 1,6 Millionen sind abhängig.
Schätzungsweise 74.000 Deutsche sterben jedes Jahr an den Folgen des Konsums, 1,6 Millionen sind abhängig.

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Alkoholiker bleibt man ein Leben lang. Das sagt Hans, das sagt auch Denise Asshoff.

Denise Asshoff arbeitet seit 13 Jahren bei einer Suchtberatungsstelle der Caritas in Berlin-Lichterfelde. Bei einem Gespräch in ihrem kleinen Büro erklärt sie, dass die meisten Therapieeinrichtungen die Menschen erst aufnähmen, wenn diese vier bis sechs Wochen abstinent seien. Das muss erst mal geschafft werden.

Doch wie fließend ist die Grenze zwischen gelegentlichem Kontrollverlust und Abhängigkeit? Im Sommer nach Feierabend regelmäßig mit den Kolleg:innen im Biergarten versumpfen – ist das schon zu viel?

In Denise Asshoffs Büro liegt ein Din-A-4-Zettel. Darauf ist eine simple Tabelle, „Tagebuch“ steht darüber. 14 Tage lang sollte dort eingetragen werden, um welche Uhrzeit welches Getränk konsumiert wird, in welcher Menge, wann Schluss ist und vor allem: welches Gefühl das Begehren nach dem Stoff überhaupt auslöst.

„Wer abendlich beispielsweise um 18 Uhr ein Glas Wein trinkt, dem empfehle ich, das mal langsam nach hinten zu verschieben und zu schauen, was passiert“, sagt Denise Asshoff. „In kleinen Schrittchen.“ 18 Uhr 15. Na, unruhig?

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