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Wildteller im Restaurant „The Cord“ auf dem EUREF-Campus.

© Florian Kroll

Keulen für Kurzentschlossene: Wo man in Berlin jetzt noch Wild für Weihnachten bekommt

Festtagsbraten last minute, geht das überhaupt? Wer schnell und beim Fleischstück etwas flexibel ist, hat noch eine Chance. Wir haben im Wildhandel nachgefragt.

Der Weihnachtsklassiker: Vier Tage bis Heiligabend – und die Menüplanung wackelt immer noch. Wer spontan Lust auf Rehrücken oder Wildschweinbraten bekommt und nichts vorbestellt hat, muss jetzt schnell sein. Und ein bisschen Glück haben.

Bei „Lüske“ in Lichterfelde zum Beispiel kann es klappen. „Rehrücken, Hirschkeule und Hirschgulasch werden wir noch ausreichend haben“, so Chef Frank Lüske. Allerdings schaue man besser möglichst bald vorbei, „Samstag dürfte es langsam knapp werden“. Bestens parierter Rehrücken ohne Knochen kostet 89,90 Euro pro Kilo. Drakestr. 50, Mi/Do 8-20, Fr/Sa 7.30-21 Uhr, lueske.berlin

Festlicher geht’s kaum: Rehrücken im Restaurant „The Cord“. Küchenchef Florian Peters rät, feine Wildstücke unbedingt rosa gegart zu servieren.
Festlicher geht’s kaum: Rehrücken im Restaurant „The Cord“. Küchenchef Florian Peters rät, feine Wildstücke unbedingt rosa gegart zu servieren.

© Florian Kroll

Beim „Brandenburger Wildfleischhandel“ in Kreuzberg seien „bislang noch gewisse Teile da“, garantieren kann Inhaber Gustav Meyer aber für nichts. Einen ungefähren Eindruck von Angebot und Preisen liefert die Homepage. Auf eine längere Schlange darf man sich vor allem gegen Ende der Woche ruhig gefasst machen. Und dann bitte nicht mehr anrufen. „Schafft eh niemand ranzugehen“, sagt Meyer. Großbeerenstr. 96, Mi-Fr 12-18, Sa 10-14 Uhr

Gamsrücken, Gulasch, Wildbratwurst

Lutz Albrecht von „Wild und Geflügel Albrecht“ in Schöneberg hat gute Nachrichten: „Ich habe ordentlich eingekauft“, sagt er, es sei immer noch viel vorrätig. Etwa Hirschkeule und – eine besondere Spezialität – Gamsrücken aus den Südtiroler Alpen (beide ohne Knochen 62,90 Euro pro Kilo), auch Wildschweingulasch. Akazienstr. 4, bis Sa. täglich 10-18 Uhr

Edelknacker: Wildbratwurst von „Wilde Wurst“.
Edelknacker: Wildbratwurst von „Wilde Wurst“.

© Ferdinand Dyck

Thomas Barthelmes von „Wilde Wurst“ bietet seine exzellenten, mal ganz anders gewürzten Wildwürste aktuell im Weihnachtspaket an. Das kleine (Chorizo, Tellicherry Pfefferbeißer, Leberwurst, Weihnachtssenf, 3-er-Pack Bratwürste nach Wunsch) kostet 25 Euro, das große (zusätzlich Wildschwein-Rilette und ein Fünfer-Pack Bratwürste) 48 Euro. Zu bestellen unter wildewurst-berlin.de, die Pakete können bis Samstag in der Markthalle Neun in Kreuzberg abgeholt werden (Eisenbahnstr. 42/43, Mi/Fr 12-18, Do 12-22, Sa 10-18 Uhr).

Einen Versuch wert: Die „Waldfleisch App“, auf der Jägerinnen und Jäger ihre Beute übers Smartphone direkt vermarkten. Das Angebot ist zwar schon deutlich ausgedünnt, eine Damhirschschulter oder Wildschweinkeule gibt es hier und da trotzdem noch. Wer noch einen Übergabetermin vereinbaren möchte, sollte aber dringend sofort zum Handy greifen. Per Browser kann man nicht bestellen. Die App lässt sich in den Stores von Google und Apple herunterladen.

Wem das alles zu kurzfristig ist: Wild schmeckt nicht nur zwischen den Jahren. Die Hauptjagdsaison läuft noch bis Ende Februar, zwei Monate später geht es dann schon wieder mit dem Maibock los. Wildschwein gibt es durchgängig.

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